20.23

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Minister! Niki Berlakovich, unser ehemaliger Umweltminister, hat es gut beschrieben: Warum Antarktis-Vertrag, warum beschäftigen wir uns damit? – Weil wir eben Klimaschutz und Umweltschutz global sehen müssen und das Ganze betrachten müssen, und dazu gehört halt auch, dass Österreich an diesem Problem 0,2 Prozent Anteil hat – das sind Dinge, die wir einfach nicht verschweigen können – und die Europäische Union 10 Prozent. Das sind die Größenordnungen; dass wir mehr tun müssen, ist klar.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass wir Österreicher eigentlich schon eine lange Tradition haben, was die Arktis betrifft. Es gab ja Herrn Carl Weyprecht und Julius Payer, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Nordpolarmeer herumgesucht haben, das Franz-Josef-Land entdeckt haben und es auch so benannt haben. Es gibt auch noch eine Insel, nach Graf Wilczek, dem ehemaligen Gründer der Wiener Freiwilligen Ret­tungsgesellschaft, benannt. Österreich hat also eine lange Tradition, und so war es eigentlich ganz klar, dass wir 100 Jahre später unter der ersten Umweltministerin, näm­lich Marlies Flemming, einer Schwarzen oder Türkisen, würde man heute sagen , diesen Staatsvertrag unterschrieben haben und 1999 auch das beigefügte Umwelt­schutzprotokoll unterzeichnet haben. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Heute beschließen wir diesen Staatsvertrag, dieses Abkommen, das das menschliche Verhalten, den Schutz der Arten und natürlich auch die Ausweisung von Schutzgebieten, Abfallbeseitigung und so weiter regelt – ein solidarischer Akt der Staatengemeinschaft, die wir natürlich auch unterstützen müssen. Haftungsfragen haben wir ausgeklammert, da wir in den nächsten Jahren zumindest in der Antarktis keine Absichten haben.

Ich möchte jetzt aber meine Redezeit noch darauf verwenden, Sie für die nächsten Tage im Sommer, wenn es ganz, ganz warm ist, darauf hinzuweisen, dass es zwischen Dach­stein und dem Pitztaler Gletscher wunderbare Gebiete gibt, in denen man sich wun­derbar erholen kann, die Kulinarik genießen kann, die Regionalität genießen kann, auch Gletscherhöhlen besichtigen kann. Sie können mit gutem Gewissen dort hinfahren. Frau Klubobfrau Maurer, Sie kennen den Stubaier Gletscher am besten, das ist ja Ihre Heimat. Sie können das alles nützen und Sie können das mit gutem Gewissen machen. Das Umweltbundesamt stellt fest, dass Urlaub in Österreich mit Skifahren oder auch Wandern im Sommer derjenige Urlaub ist, der den geringsten Footprint hat, und ich könnte eine ganze Liste aufzählen, was wir alles dafür tun.

Bei Ihnen, Frau Bundesminister, möchte ich mich bedanken. Ihre Initiative mit den Schlafwägen beziehungsweise mit den Autoreisezügen, womit Sie sich ja persönlich bis nach Amsterdam bemüht haben, wo Sie das dann auch noch demonstriert haben, in Amsterdam mit dem Fahrrad herumgefahren sind und gezeigt haben, welch hohen Wert der Umweltschutz und gerade die Mobilität für Sie haben, hat auch dem österreichischen Tourismus genützt. Dafür meinen herzlichen Dank. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Guter Rat also: Wenn es warm wird, fahrt zum Gletscher, erholt euch am Gletscher, nützt das und tut es mit gutem Gewissen, denn Gletscher haben auch einen wirtschaftlichen Wert! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

20.26

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Michael Schnedlitz. – Bitte, Herr Abgeordneter.