14.47

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Heute ist ziemlich vieles lächerlich, nicht? Lächerlich ist, dass die FPÖ jetzt versucht, mit tatsächlichen Berichtigungen die Debatte zu zerschießen. Besonders lächerlich ist die Kurve, die die ÖVP jetzt sozusagen kratzt, indem sie es so darzustellen versucht, als sei die FPÖ an der niedrigen Impfquote schuld. Also etwas Billigeres fällt euch nicht mehr ein! (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Da muss man nämlich nur einmal schauen, wer es zusammenkriegt und wer es nicht zusammenkriegt. Doskozil im Burgenland kriegt eine gute Impfquote zusammen, und Stelzer in Oberösterreich kriegt sie nicht zusammen – so schaut es aus! (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ. – Heftiger Widerspruch bei der ÖVP.)

Das ist doch feige Politik, Kollege Höfinger! Stelzer hat vor einem Jahr gesagt, dass er für eine Impfpflicht ist. Dann hat er gemerkt – uh! –, dass die Stimmung nicht so glasklar ist; dann ist er zurückgerudert. Dann hat Stelzer gesagt: Natürlich bin ich dafür, dass die Tests etwas kosten. – Dann hat er wieder gemerkt – uh! –, die Stimmung ist nicht so klar; dann ist er zurückgerudert. Da spüren die Leute doch, dass er es nicht ernst meint. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

Die Leute spüren, dass Stelzer selber nicht hinter der Impfung steht, und das ist der Salat, den ihr zu verantworten habt. Weil ihr es nicht zusammenkriegt, muss man die Kinder nach Hause schicken. Man macht Pandemiebekämpfung über die Kinder, weil man es bei den Erwachsenen nicht zuwege bringt, und stiehlt den Kindern das vierte Semester in Folge – so schaut es aus! (Neuerlicher Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.)

Man könnte natürlich auch über den Schatten der Berufsdünkel springen und sagen: Hm, wir haben in Österreich 1 200 und irgendwas Apotheken. In Europa wird in 14 Län­dern in Apotheken geimpft, in Österreich nicht. Da hätte man ein Netz vor Ort. 400 000 Leute gehen jeden Tag in eine Apotheke. Der Apotheker könnte fragen: Sind Sie schon ge­impft? Wenn nicht: Da hinten ums Eck hätten wir Räumlichkeiten, da könnten wir Sie impfen. – Das wollen Sie aber nicht, weil Sie am Gängelband der Ärztekammer gehen.

Der Ärztekammerpräsident hat den Experten im Hearing gesagt, hat ausdrücklich ge­sagt: Die Impfung ist sicher, und sie ist nicht gefährlich. – Da müssen Sie mir auch nicht damit kommen, dass jetzt alle auf einmal anaphylaktische Schocks kriegen und umfallen, denn der Ärztekammerpräsident hat gesagt: Die Impfung ist sicher, und sie ist nicht gefährlich. (Zwischenrufe der Abgeordneten Belakowitsch und Wurm.) – Des­wegen sollte man den Apotheken, wenn der Apotheker eine einschlägige Ausbildung vorweisen kann – und das ist bei 1 000 Apothekern der Fall – und wenn er die Räum­lichkeit hat, das Impfen in den Apotheken erlauben, um einen niederschwelligen Zugang zu ermög­lichen. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Leider, leider sparen sich da die Impfgegner aus der FPÖ ihre Reden auf. Jetzt muss ich es halt vorwegnehmen. Ursprünglich wäre ich nach Kollegen Hauser dran gewesen; der hat sich im Expertenhearing zum Impfen besonders hervorgetan. Er kann nämlich den Unterschied zwischen eine Statistik lesen und eine Statistik vorlesen nicht wahrnehmen.

Er hat vorgelesen, wie viele Geimpfte irgendwo in einem Spital sind, und hat daraus geschlossen: Hm, wenn 50 Prozent der Spitalspatienten geimpft sind, dann ist es gleich gefährlich, wie wenn ich ungeimpft bin! – Dann hat ihm der Experte erklärt: Schauen Sie, in der Altersgruppe ist die Menge der Geimpften über 80 Prozent, natürlich schlägt sich das dann auch in den Belegszahlen nieder! (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.)

Also nicht jede Statistik, die Herr Hauser liest, hat er auch verstanden, und das ist der wesentliche Unterschied! Er ist ja im Expertenhearing vom Experten persönlich korrigiert worden, der Experte ist heute aber leider nicht hier. Jetzt wird Kollege Hauser nachher eine tatsächliche Berichtigung machen, die eine tatsächliche Verfälschung ist, weil er nämlich tatsächlich Statistiken vorlesen, aber nicht lesen kann. (Beifall bei den NEOS.)

14.50

Präsident Ing. Norbert Hofer: Bitte, Herr Abgeordneter Hauser, zu einer tatsächlichen Berichtigung. (Heiterkeit bei ÖVP und NEOS.)