13.02

Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Herr Präsident! Geschätzter Herr Staatssekretär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Das Budget in diesem Bereich ist glücklicherweise etwas besser dotiert worden, weil es jetzt – und das ist sehr lobenswert – den Fonds Zukunft Öster­reich gibt, der ja mit 140 Millionen Euro für die Forschung hochdotiert ist. Es gibt zu­sätzlich Mittel aus dem Recoveryfund und die EU-Mittel über Ipcei, und diesbezüglich sind wir dann für diese Zeit einmal sehr gut aufgestellt. Ich möchte an dieser Stelle auch dem AWS, der FFG und auch den SAL stellvertretend für alle anderen für die gute Ab­wicklung dieser Förderungen danken. (Beifall der Abg. Niss.)

Wenn es aber um Forschung und Innovation geht, müssen wir uns auch ein bisschen anschauen, was der Input und was der Output in diesem Bereich ist, und da komme ich zum wirtschaftlichen Output. Wir haben noch immer ein Defizit, die Erkenntnisse aus der Forschung, auch der angewandten Forschung, in Businesscases, also in wirtschaftliche Betriebe und wirtschaftliche Maßnahmen, umzusetzen und damit Arbeitsplätze und Re­turn on Investment zu schaffen.

Diesbezüglich gibt es jetzt an den Universitäten für die Grundlagenforschung ein neues Förderprojekt, das Sparkling heißt, bei dem den Forschern gezeigt wird und sie dabei begleitet werden, wie sie aus dem, was sie erforscht haben, auch einen Businesscase machen können, aus dem dann eben Arbeitsplätze entstehen. Die Coronaimpfung ist ja ein wichtiges Beispiel dafür, denn die Sars-Forschung ist 30 Jahre alt, jetzt haben wir eine Impfung gebraucht, und das ist sehr schnell gegangen, weil man schon gewusst hat, was die Ergebnisse aus diesen Bereichen sind. Das würde ich mir auch für die an­gewandte Forschung wünschen, vor allem für die KMUs, die ja nicht die Möglichkeiten der Industrie haben. Die Auftragsforschung bringt ja dann wieder einen Input in diese Institutionen.

Was ist mit der Wertschöpfung in Österreich aus diesen Ergebnissen? – Wertschöpfung kann nur entstehen, wenn sozusagen in der Wirtschaft das ausgerollt wird, was erforscht wurde. Wir haben da ein Beispiel von der Johannes-Kepler-Universität, mit Sepp Hoch­reiter und seinem Team, der ein ausgewiesener Forscher ist und künstliche Intelligenz im mechanischen Lernen durch Tools, die jetzt Siri und auch Amazons Alexa verwenden, verstärkt hat. Vertreter von Amazon sind 2014 nach Kalifornien geflogen, nur um diesen Forscher kennenzulernen, ihm die Hand zu schütteln und ein Fest zu veranstalten, weil sie mit diesen Tools 1 Milliarde Euro umgesetzt haben, der Forscher selbst aber hat nur einen Händedruck erhalten und einen Mojito spendiert bekommen.

Ich wünsche mir, dass zukünftig von der Regierung so viel Risikokapital für angewandte Forschung zur Verfügung gestellt wird, dass es möglich ist, diese Dinge in Österreich zu machen und von Österreich aus auch zu verkaufen, und man auch über Beteiligungen des Staates an zukunftsreichen Firmen nachdenkt, aus denen Sie dann ja wieder aus­steigen können, durch die wir aber einen Return on Investment hätten.

Zum volkswirtschaftlichen Nutzen möchte ich auch noch einmal sagen: Wir sollten recht­zeitig, vom Kindergarten an, verstärkt in Mint-Fächer investieren, die Quote der Frauen ernst nehmen – 20 Prozent in Forschung und Entwicklung haben wir noch immer nicht erreicht –, und am Ende des Tages muss über allem eine digitale Souveränität stehen, die wir leider noch immer nicht erreicht haben. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

13.06

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Hermann Weratschnig. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.