13.48

Abgeordneter Ing. Martin Litschauer (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren im Hohen Haus! Sehr geehrte Zuseher und Zuseherinnen! Gleich als Anmerkung zum Vorredner: Vielleicht bin ich eine Selten­heit, aber ich bin ein Grüner, der aus dem Waldviertel, also vom Land und nicht aus der Stadt, kommt, und wir können dort durchaus zeigen, wie es geht. Ich habe vor ein paar Jahren sogar mitgeholfen, Bauernhöfe energieautark zu machen – also nicht glauben, wir wüssten nicht, wie so etwas geht! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Als Waldviertler bin ich sehr viel mit der Franz-Josefs-Bahn unterwegs, und da habe ich festgestellt, dass sehr viele, die aus dem Waldviertel zum Beispiel nach Wien pendeln, bereits das Klimaticket benutzen, und es freut mich, dass das so gut ankommt. Das hat auch einen bestimmten Grund: Wenn man zum Beispiel von Gmünd nach Wien fährt und sich jetzt das Klimaticket gekauft hat, dann kann man sich im Vergleich zur Jahres­karte 1 528 Euro ersparen. Das ist doch eine sehr, sehr beachtliche Ersparnis, die un­sere Pendler mit diesem Klimaticket erzielen können, und ich glaube, das ist auch ein guter Anreiz, dass wir den Pendlern damit Möglichkeiten geben, auf die Öffis umzustei­gen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Das zeigt, das Klimaticket wirkt, und wir legen natürlich nach: Der ÖBB-Rahmenplan wurde um 700 Millionen Euro erhöht. Wir bauen da aus, investieren in die Infrastruktur, wir modernisieren und beschleunigen die Bahn – und das ist genau das, was wir brau­chen, damit mehr Leute auf die Bahn umsteigen und diese auch nutzen.

Für das Fahrplanangebot sind 12 Millionen Euro hinzugekommen, das freut mich auch. Wir merken das auch im Waldviertel: Wir haben den letzten Zug von Schwarzenau nach Gmünd verlängern können, und wir bekommen erstmals einen Spätzug, der am Wo­chenende ins Waldviertel fahren wird – um 22.28 Uhr kann man in Zukunft noch ins Waldviertel fahren. Auch dieses Angebot wird ergänzt, und so setzen wir Schritt für Schritt immer bessere Angebote um.

Deswegen auch an Herrn Stöger: Auch für das Land wird sich punkto öffentlicher Ver­kehr sehr viel tun. Es stimmt natürlich, dass wir im Bereich des Güterverkehrs noch eini­ges machen müssen, aber auch das findet sich im Budget. Die Schienengüterverkehrs­förderung wurde um 21,7 Millionen Euro auf 161 Millionen Euro erhöht und auch die An­schlussbahnförderung wurde um 2 Millionen Euro auf 9 Millionen Euro erhöht. So will der Bund helfen, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern, und das ist auch bei uns im Waldviertel sehr wichtig. (Beifall bei den Grünen und bei Abge­ordneten der ÖVP.)

Wir kämpfen aktuell mit den Holztransporten: Die Lkw fahren durch unsere schmalen Ortschaften, und das ist ein wirklich großes Problem. Da wollen wir natürlich Hilfe leisten, damit diese Transporte von der Straße weg auf die Schiene kommen und dabei auch so kostengünstig bleiben, dass die Sägewerke das Holz auch in Zukunft weiterverarbeiten können, denn das sichert am Ende des Tages die Arbeitsplätze.

Wir haben schon auch noch Probleme, an denen wir arbeiten müssen. Die Bezirkshaupt­städte Waidhofen und Zwettl sind aktuell von der Bahn abgeschnitten, haben keine Bahnhöfe mehr, die man anfahren könnte. Da gab es früher Nebenbahnen. Vor vielen Jahren hat zum Beispiel das Land Niederösterreich mit der Növog eine Reihe von Ne­benbahnen übernommen, von denen sehr viele aktuell nicht im Betrieb sind. Diese wird es aber brauchen, denn wir werden auch Direktverbindungen zwischen den Bezirks­hauptstädten mit der Bahn brauchen; ich denke zum Beispiel auch an die Donauufer­bahn, die eine sehr wichtige Verbindung zwischen Niederösterreich und Oberösterreich ist. Da lade ich die Vertreter der Bundesländer ein, dass wir gemeinsam darüber nach­denken, wie wir diese Nebenbahnen und den Gleiskörper, den es schon gibt, wieder reaktivieren und damit den Öffiausbau vorantreiben können. Nutzen wir die Infrastruktur der Bahn als Rückgrat, auf dem wir den Rest des Öffiangebotes aufbauen!

Im Bereich des Verkehrs gibt es sehr viel zu tun, und dafür brauchen wir alle: alle Ver­kehrsverbünde, alle Gemeinden, alle Bundesländer. Daher von mir auch noch einmal der Aufruf: Helfen wir zusammen, damit wir das – für den Personenverkehr und auch für den Güterverkehr – in Zukunft hinbekommen, damit wir die Straßen und im Endeffekt auch das Klima entlasten können und unserer Umwelt etwas Gutes tun! – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

13.53

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Yannick Shetty. – Bitte.