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Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, BSc (SPÖ): Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir diskutieren nun auch die 15a-Vereinbarung zur Basisbildung und zum Nachholen von Pflichtschulabschlüssen, und da stimmen wir zu. Ich glaube aber, es ist auch ganz wichtig, auch wenn wir in der Früh schon über das Thema Arbeitslosigkeit gesprochen haben, dass wir ebenso über das Thema Neets sprechen – junge Men­schen, die nicht in Ausbildung oder im Beruf sind, die in der Diskussion auch sehr oft vergessen werden. Ich glaube, dass wir sie nicht vergessen dürfen.

Bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren waren im Jahr 2018 6,8 Prozent von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahr 2019 und 2020 ist die Zahl noch gestiegen. Die letzten Zahlen der Statistik Austria sprechen von 71 900 jungen Menschen, die 2020 weder in Ausbildung noch in einem Job waren – über 71 000 junge Menschen zu viel, würde ich meinen, und ich glaube, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine bin.

Wichtig für diese sogenannten Neets war vor allem die Ausbildungsgarantie bis 25, die 2017 noch von uns beschlossen wurde, aber 2019 dann mit 0 Euro budgetiert worden ist – und das zieht sich leider durch. Diese Ausbildungsgarantie hätte aber vielen jungen Menschen Chancen und Möglichkeiten zur Qualifikation und zur Weiterbildung gegeben. Diese 0 Euro, die da budgetiert worden sind, haben sich leider wirklich durchgezogen und haben eine sehr große Spur von jungen Menschen mit Perspektivlosigkeit hinter­lassen, die nicht notwendig sein müsste.

Statistisch fallen vor allem ältere Jugendliche mit Migrationshintergrund oder auch in Städten häufiger in die Gruppe der Neets. Diese Faktoren sind sehr wichtig. Sie zeigen: Diese Gruppe ist nicht homogen. Deswegen braucht es da insbesondere niederschwel­liges, unterschiedliches, aufsuchendes Angebot und auch ganz, ganz intensive Nachbe­treuung, um diesen ersten Schritt in die persönliche Selbstständigkeit zu begleiten und nachhaltig zu verankern – weil wir wissen, da entstehen natürlich auch volkswirtschaft­liche Kosten. Da entgehen der öffentlichen Hand wirklich auch Einnahmen, wenn diese jungen Menschen nicht im Berufsleben Fuß fassen können und nicht in einer Ausbildung sind. Ich glaube, darauf muss der Fokus gelegt werden.

Es muss einfach ein gemeinsames Ziel sein, weiter an der Ausbildungspflicht bis 25 festzuhalten, dafür wieder Mittel zu budgetieren und das Thema in den Fokus zu rücken. Aus sozialen, politischen und auch ökonomischen Gründen müssen wir für die jungen Menschen, die Neets, die nicht in Ausbildung oder in einem Job sind, einfach weiter Perspektiven schaffen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

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