18.27

Abgeordneter Alois Schroll (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Hohes Haus! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Ich möchte zum Antrag des Kollegen Yannick Shetty sprechen. Seit Beginn der Pandemie wurden seitens der Bundesregierung viele Fehler gemacht, sei es in der Planung, sei es in der Umsetzung oder generell bei der Strategie im Umgang mit Covid. Im Einzelnen möchte ich das Versagen hier nicht wirklich auf­zählen, das würde den Rahmen sprengen, aber unterm Strich bleibt: Es war eine schlechte Kommunikation. Wir haben hohe Inzidenzzahlen und schlussendlich eine niedrige Durchimpfungsrate, mit der wir uns jetzt wirklich herumschlagen müssen.

Die Auswirkungen bekommen wir in allen Bereichen des täglichen Lebens präsentiert: Einschränkungen, Zutrittsverbote, Auflagen, die nicht notwendig gewesen wären. Ich möchte mich hier wiederholen und auch deutlich werden: Mit einer entsprechenden Impfquote wären wir wahrscheinlich nicht dort, wo wir jetzt stehen. Die Leidtragenden sind die Österreicherinnen und Österreicher, und es ist natürlich auch im Speziellen der Sport. Das kommt besonders auch im Bereich des täglichen Sports zum Tragen: Unser Ziel ist ja die tägliche Turnstunde, aber stattdessen sind Corona-bedingt Turnstunden leider Gottes ausgefallen, Vereine mussten ihren Betrieb einstellen und Sportanlagen waren lange Zeit geschlossen.

Ich glaube, über den Spitzensport, der ebenso unter den erschwerten Bedingungen zu leiden hatte, wollen wir heute gar nicht gesondert reden, sondern das Problem ist, dass die Menschen draußen wenig Chance hatten, Bewegung zu machen. Das Versagen der Bundesregierung – und da spreche ich Sie, Herr Vizekanzler, als Sportminister an – reicht da weit über eine mangelhafte Kommunikation hinaus. Es wurde generell ver­absäumt, entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen die Sportausübung auch in der Pandemiezeit ermöglicht hätte werden können.

Das Thema kann man jetzt natürlich aus mehreren Blickwinkeln betrachten. Fehlende Möglichkeiten zur Sportausübung haben natürlich auch unterschiedlichste Auswirkun­gen, und dazu ist zu sagen: Fakt ist, es ist, wie es ist, und man kann die Entscheidungen aus der Vergangenheit sicher nicht ändern, geschweige denn, was das Sportliche an­geht, nachholen. Trotzdem ist es uns sehr, sehr wichtig, aus den Fehlern der Vergangen­heit zu lernen. Wie das Krisenmanagement nicht funktioniert, das haben wir jetzt in aller Deutlichkeit gesehen, denn die Sportbegeisterten im Land waren es, die durch Sie ins Abseits gestellt wurden.

Corona ist nicht vorbei, auch wenn der Umgang damit zurzeit sehr locker genommen wird. Neue Varianten werden wahrscheinlich kommen, und irgendwann stehen wir wie­der vor der Frage: schließen oder offen lassen? – Spätestens dann braucht es Konzepte mit entsprechenden Sicherheitsauflagen.

Deswegen werden wir den Antrag des Kollegen Yannick Shetty unterstützen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Shetty.)

18.30

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Agnes Sirkka Prammer ist die nächste Rednerin. – Bitte.