17.39

Abgeordnete Kira Grünberg (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Herren Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wie wir be­reits von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern gehört haben, wird es erneut eine Aus­zahlung eines Teuerungsausgleichs in Höhe von 150 Euro geben, und zwar für jene Menschen in Österreich, die ganz besonders von der gestiegenen Inflation betroffen sind. Das betrifft Bezieherinnen und Bezieher von Ergänzungszulagen, Arbeitslosen­geld, Notstandshilfe, Studienbeihilfe, Sozialhilfe beziehungsweise der Mindestsicherung.

Aber ganz generell von Armut viel öfter betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung sind Menschen mit Behinderungen. Da muss man sich natürlich Gedanken darüber ma­chen, wieso das so ist und wie man das auch verhindern kann, wie man erreichen kann, dass diese Personengruppe nicht mehr armutsgefährdet ist. Der Grund dafür liegt haupt­sächlich darin, dass Menschen mit Behinderungen nicht gleichermaßen in das Erwerbs­leben integriert sind wie Personen ohne Behinderung. Insbesondere ältere Menschen mit Behinderung und auch Frauen mit einer Behinderung weisen eine geringere Be­schäftigungsquote auf. Eine Wifo-Studie zeigt auf, dass erwerbstätige behinderte Perso­nen ein geringeres Armutsrisiko haben als jene, die nicht erwerbstätig sind. Deswegen ist es unbedingt notwendig, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bekom­men, einen Job am ersten Arbeitsmarkt zu finden, um eben Armut vorzubeugen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Es gibt in Österreich einige Unterstützungsleistungen, die dies zum Ziel haben. Auf der einen Seite gibt es die persönliche Assistenz am Arbeitsplatz, die auch ich in Anspruch nehme – ohne meine persönlichen Assistentinnen könnte ich meinen Alltag nicht bestrei­ten und vor allem auch meinen Beruf gar nicht erst ausüben –, es gibt aber auch die Neba-Dienstleistungen. Darunter fallen das Jobcoaching, das Jugendcoaching, Ausbil­dungsfit und auch die Arbeitsassistenz.

Aber nicht nur die Bildung und Weiterbildung und Ausbildung von Menschen mit Behin­derungen ist entscheidend, sondern es ist auch wichtig, dass Unternehmerinnen und Unternehmern aufgezeigt wird, wie wertvoll und sinnvoll es ist, wenn sie Menschen mit Behinderungen in ihren Unternehmen einstellen. Hierfür gibt es das Betriebsservice. Ab­gestimmt auf den Betrieb, die Anforderungen und Bedürfnisse berät das Betriebsservice gezielt über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen und welchen Nutzen ein Unternehmen daraus ziehen kann.

Menschen mit Behinderungen wollen kein Mitleid oder Bevorzugungen. Wir wollen Ge­rechtigkeit und die Chance, unsere Fähigkeiten auch tatsächlich zeigen zu können. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie der Abgeordneten Matznetter, Rauch und Scherak.)

17.42

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hechen­berger. – Bitte.