11.00

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Herr Präsident! Frau Ministerin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Ja, wir durchleben fordernde Zeiten, zum einen die Teuerung, die schon vor der Ukrainekrise begonnen hat, zum anderen gestörte Lieferketten und damit -engpässe, was Rohstoffe und Mate­rialen betrifft, und eine massive Preissteigerung im Bereich Energie und Treibstoffe, die uns auch unsere Abhängigkeit von anderen Teilen dieser Erde sozusagen vor Augen führt. Veränderung ist da notwendig und auf den Weg gebracht.

Ein paar Gedanken zur Landwirtschaft: Die Betriebsmittel sind bei uns in Österreich aktuell knapp und teuer, es gibt einen extremen Kostendruck. Ich darf da ein paar Zahlen zitieren: Energiekosten: Steigerungen um 23 Prozent; Futtermittelkosten: eine Steige­rung um 43 Prozent; Dünger: eine Steigerung von 250 Prozent. Noch dazu gibt es aktuell eine ganz trockene Phase hinein in das Frühjahr. Wir haben wirklich Sorge, das heurige Jahr wird uns extrem fordern. (Abg. Rauch: ... das ist dir wurscht!)

Die gute Nachricht ist aber, dass in Österreich und auch in Europa die Lebens­mittel­versorgung gesichert sein wird, weil die Familienbetriebe in Europa und in Österreich dafür Sorge tragen werden. Es wird aber auch einige begleitende Maßnahmen brauchen, die ich dann ganz kurz umreißen möchte.

Sorge macht uns die globale Situation, da die Landwirtschaft in der Ukraine und auch in Russland sehr exportorientiert ist. Wenn diese Warenströme letztendlich versiegen, könnte das zum Beispiel in Nordafrika auch eine Hungersnot und unter Umständen auch eine humanitäre Krise auslösen.

Welche Maßnahmen sind in Zukunft, in den nächsten Wochen notwendig? – Das eine ist, dass der hohe Kostendruck Preisanpassungen notwendig macht. Unsere Genossen­schaften, unsere Verbände arbeiten mit Hochdruck mit dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Großhandel, da braucht es eine Anpassung.

Zum Zweiten: Wir werden jeden Quadratmeter Boden in Europa brauchen, um Lebens­mittel zu erzeugen. Die Initiative von Ministerin Köstinger und der Europäischen Kom­mission, dass – bei allem Bekenntnis zur Ökologisierung und auch zum Klimaschutz – die Stilllegungsflächen jetzt für eine landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln freigemacht werden sollen, ist wirklich zu befürworten.

Ich bin dankbar für alle Pakete, die bisher von der Regierung auf den Weg gebracht wor­den sind. Im Bereich Wirtschaft und Landwirtschaft wird es noch einige Nach­schär­fungen brauchen, denn die steigenden Kosten für Treibstoff, Energie und auch für Be­triebsmittel werden Abfederungsmaßnahmen notwendig machen, damit letztendlich die bäuerlichen Familienbetriebe auch in Zukunft mittelfristig und langfristig dafür sorgen können, dass es in Österreich, in Europa und global gesehen ausreichend Lebensmittel, leistbare Lebensmittel und Rohstoffe gibt. Diese Projekte sind eine Notwendigkeit, weil wir wieder in einer neuen Krise sind. Ich ersuche Sie daher um die Unterstützung dieser Ansätze. – Danke schön. Alles Gute! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

11.03

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Jetzt ist Kollege Lercher dran. Er war schon in den Startlöchern. – Bitte sehr, Herr Abgeordneter, Sie sind am Wort. (Abg. Lercher  auf dem Weg zum Rednerpult –: Ja, ich bin immer in den Startlöchern!)