14.52
Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus! Verehrte Zuseher daheim vor den Bildschirmen! Das Thema für diese Tagesordnungspunkte ist Inklusion und Förderung der Schülerinnen und Schüler, die ein besonderes Handicap haben und daher dem Unterricht nur schwerer folgen können.
Wie meine Vorrednerinnen und Vorredner bereits gesagt haben – das eint uns, und das freut mich im Bereich der Bildung –, stehen wir fraktionsübergreifend dafür ein, dass unsere Schülerinnen und Schüler die beste Förderung, die beste Bildung bekommen, die sie verdient haben, damit wir als Österreich in eine gute Zukunft gehen. Das halte ich hier von diesem Rednerpult einfach einmal fest. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Hamann.)
Inklusion, meine Damen und Herren, beschreibt das, was wir als Mitglieder in der Gesellschaft leben möchten, nämlich ein Miteinander, in dem keine Person ausgeschlossen wird: Jeder Mensch ist ein anerkannter und wertvoller Teil der Gesellschaft. Die Vielfalt der Einzelnen prägt unsere Gemeinschaft.
Die Förderung der Chancengerechtigkeit ist eines der wichtigsten Ziele in unserem Bildungssystem. Wir wollen unsere jungen Menschen entsprechend ihren Interessen, ihren Talenten und ihren Begabungen bestmöglich fördern und ihnen bedarfsgerechte Lernangebote zur Verfügung stellen.
Dies wird dem Umstand gerecht, dass wir auch Schülerinnen und Schüler haben, die aufgrund einer körperlichen, physischen oder psychischen Einschränkung oder aufgrund diverser Lernschwächen dem Unterricht nur schwerer folgen können. Das heißt für uns aber: Wir wollen den Schülerinnen und Schülern so viel Inklusion und so viel sonderpädagogische Förderung ermöglichen, wie notwendig ist und wie sie es brauchen. Das ist für uns ein klares Ziel.
Das bedingt, dass wir im Regelunterricht möglichst viele Schülerinnen und Schüler integrativ beschulen und fördern. Das bedingt aber auch, dass wir nicht zu 100 Prozent Inklusion schaffen können, weil das den Bedürfnissen von Schülerinnen und Schülern mit speziellem Förderbedarf gar nicht gerecht werden würde, Frau Kollegin Fiedler – das kann ich auch an Ihre Adresse sagen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Hamann.)
Ich möchte dazu auch erwähnen, dass wir derzeit die psychosoziale Unterstützung gemeinsam mit den Ländern noch stärker ausbauen und im Zuge dessen auch die Schulsozialarbeit stärker ausbauen werden.
Frau Kollegin Vorderwinkler! Ich sehe Sie jetzt nicht. Sie haben in Ihrer Rede ja alles kritisiert, was man kritisieren kann, bedenken Sie aber bitte, wenn Sie von der Ressourcenverteilung sprechen, auch Folgendes: In den letzten zehn Jahre waren in mehr als der Hälfte der Zeit rote Bildungsministerinnen am Werk, und trotzdem sind die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention nicht erreicht worden! Das halte ich hier auch fest. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Hamann.)
Es geht für uns darum, die Ressourcenvergabe im sonderpädagogischen Förderbedarf noch einmal genau zu evaluieren, damit wir sie bedarfsgerecht und somit auch zielgerichtet verteilen können. Ich bin schon ein wenig verwundert darüber (Zwischenruf bei der SPÖ), dass die Verteilung des sonderpädagogischen Förderbedarfes in den Bundesländern durchaus unterschiedlich ist. Das variiert sehr stark. Sehr auffällig ist für mich, dass die Inklusion, für die die SPÖ so stark eintritt, beziehungsweise die Inklusionsquote in Kärnten mit 84 Prozent der Schülerinnen und Schüler sehr, sehr hoch ist, während sie in Wien, meine Damen und Herren, nicht einmal 50 Prozent, nämlich genau 48,7 Prozent ausmacht. Das wundert mich sehr.
Ich halte aber fest: Wir wollen eine inklusive Bildung. Wir wollen so viel integrative Beschulung der Schüler wie nur irgend möglich, es braucht aber auch weiterhin die sonderpädagogischen Zentren, in denen hervorragende Arbeit geleistet wird. Und wir werden im Zuge dessen natürlich auch das eigenständige Lehramt für die Sonderpädagogik weiter anwenden müssen.
Zum Abschluss möchte ich mich ganz herzlich von dieser Stelle aus bei allen Lehrerinnen und Lehrern und ganz besonders bei den Kolleginnen und Kollegen, die im sonderpädagogischen Bereich tätig sind und tagtäglich großartige Arbeit leisten, für ihren Einsatz bedanken. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
14.56
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Ist seitens der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist nicht der Fall.
Die Abstimmungen verlege ich an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Unterrichtsausschusses.