17.28

Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Unseren Kindern und Jugendlichen stehen in Österreich viele Chancen und Mög­lichkeiten offen. Dennoch müssen auch sie gewisse Herausforderungen besonders in Krisenzeiten meistern.

Ganz besondere Herausforderungen hatten sie Covid-bedingt. Das Distancelearning, die soziale Isolation, alles Maßnahmen, die zum Schutz der Gesundheit aller notwendig waren (Abg. Belakowitsch: Nein, die waren nicht notwendig! Die gab es ja auch ...!), gingen und gehen natürlich nicht spurlos an manchen von ihnen vorüber.

Wir wissen also, dass die Pandemie jungen Menschen in manchen Bereichen zugesetzt hat. Dies zeigt auch eine Studie der Donau-Universität Krems, wonach mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Österreich mit depressiven Symptomen kämpft, 60 Prozent haben Essstörungen, 47 Prozent leiden unter Schlafstörungen und 16 Pro­zent haben wiederholt Suizidgedanken.

Leider haben sich im Bereich der Ernährung, auch bedingt durch die Pandemie, bereits vorhandene Probleme verschärft. Mittlerweile gelten in Österreich insgesamt circa 250 000 Kinder und Jugendliche als übergewichtig.

Meine Damen und Herren, wir leben in einer bewegungsarmen Zeit. (Abg. Belako­witsch: Weil Sie es den Jugendlichen verbieten!) Dies betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene, aber besonders junge Menschen müssen wir dazu bringen, dass sie mehr Freude an der Bewegung haben. (Abg. Belakowitsch: Dann verbietet es ihnen halt nicht! Das ist ja unglaublich!)

Als Pädagogin und Schulleiterin weiß ich, dass an unseren Schulen in diesem Bereich sehr viel getan wird. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Neben den allgemeinen Stunden für Bewegung und Sport werden an vielen Schulen zahlreiche unverbindliche Übungen, zum Beispiel Fußball oder Volleyball, angeboten. Außerdem gibt es auch sehr gute Kooperationsprojekte mit lokalen Sportvereinen. Ich bin froh darüber, dass auch die Abhaltung von mehrtägigen Schulveranstaltungen wie Winter- und Sommersportwochen wieder möglich ist. (Beifall bei der ÖVP.)

In diesem Zusammenhang bedanke ich mich bei allen Lehrerinnen und Lehrern, die diese organisieren und durchführen. Ich weiß, dass das immer mit einem Mehraufwand verbunden ist und dass gerade in Zeiten wie diesen auch viel Flexibilität von ihnen ver­langt wird. Im täglichen Tun zeigen sie aber, dass sie das können und auch zu leisten bereit sind.

Auch die Bundesregierung hat auf die bereits genannten Herausforderungen reagiert und vor Kurzem ein mit 13 Millionen Euro dotiertes Maßnahmenpaket gegen die psycho­sozialen Folgen der Coronakrise für Kinder und Jugendliche vorgestellt.

12,2 Millionen Euro davon werden für das Projekt Gesund aus der Krise verwendet, und mit 800 000 Euro werden Frauengesundheitszentren unterstützt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir brauchen also einen Nationalen Aktionsplan gegen Übergewicht, Adipositas und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen und natürlich auch dringend weitere Maß­nahmen, die diesen Problemen entgegenwirken können. Somit ist dieser Antrag ein wichtiger und ein richtiger Schritt. – Vielen Dank dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Grünen.)

17.31

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Belakowitsch. – Bitte.