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Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desminister! Meine Damen und Herren im Parlament! Liebe Zuseher! Als Wahlkreisab­geordnete des Waldviertels kenne ich die Ängste der Bevölkerung, wenn es um eine Katastrophe in einem grenznahen Reaktor geht. Ich kenne aber auch die Ängste, wenn es darum geht, dass ein Atommüllendlager in Grenznähe entstehen soll. So hat Horst Lorenz Seehofer schon gesagt: „Wenn 80 Prozent der Bevölkerung aus Angst gegen eine bestimmte Art der Energieversorgung sind“, dann muss man das als Politik ernst nehmen. Mit diesem Antrag handeln wir in diesem Sinne. Wir nehmen es gemeinsam als Politik ernst.

Heute geht es um das Atomkraftwerk Paks, das ausgebaut werden soll. Da sagen un­sere österreichischen UVP-Gutachten, das AKW ist nicht erdbebensicher und es liegt auf einer Erdbebenlinie. Daher kann es nicht sein, dass dieses gebaut wird. Wir freuen uns, Frau Bundesminister, dass unser Antrag eine Unterstützung und ein Rückenwind für Sie ist. Wir fordern gemeinsam, dass Maßnahmen ergriffen werden, damit das ge­plante Atomkraftwerk nicht gebaut wird. Wir haben gesehen – sowohl in Tschernobyl als auch in Fukushima –, dass Atomunfälle großen Schaden anrichten. Das Risiko der Atomkraft ist nicht nur ein theoretisches, sondern es ist wirklich real und es wird viel menschliches Leid und auch viel finanzielles Leid erzeugt.

Wie man nach Berechnungen annimmt, sind infolge von Tschernobyl eine Million Men­schen gestorben, das ist wirklich etwas Fatales. Die Kosten des gesamten Unfalls trägt natürlich auch die Gesellschaft. Bei einem Super-GAU, so sagt man, entsteht ein Scha­den von ungefähr 340 Milliarden Euro.

Fakt ist daher, dass wir wirklich gemeinsam dagegen auftreten. Heute ist schon sehr viel darüber gesprochen worden, dass Atomkraft eine nachhaltige und günstige Energie sei. Man muss aber das Endlager mit einberechnen, und so ist der Atomstrom in Wirklichkeit kein günstiger Strom.

Um der Klimakrise entgegenzuwirken, ist Atomstrom jedenfalls die falsche Antwort. Die Zukunft gehört der erneuerbaren Energie, und das im Sinne von uns allen und unserer Kinder. (Beifall bei der ÖVP.)

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