14.48

Abgeordneter Nico Marchetti (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Ich möchte mich zuallererst einmal herzlich für die Initiative, für dieses Jugendvolks­begeh­ren, das Mental-Health-Jugendvolksbegehren, bedanken. Es freut mich beson­ders, dass heute auch die Initiatoren da sind: Ich möchte mich herzlich bei dir, Carina Reithmaier, auch bei der Schülerunion und deren Bundesobmann Manuel Kräuter – auch er ist da – für diese Initiative und für die 138 131 Unterschriften bedanken. – Einen großen Applaus für euch. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Die Coronakrise hat den Handlungsbedarf, was die psychische Gesundheit bei Jugendlichen betrifft, knallhart offengelegt. Also man muss schon feststellen, dass es bedenklich ist, wenn in einer Klasse von 25 Personen durchschnittlich 13 Kinder depressive Symptome haben. Da kann man einfach nicht zur Tages­ordnung übergehen. Wir haben als Bundesregierung zwar während der Corona­krise und danach Akutmaßnahmen gesetzt, wie zum Beispiel die Aufstockung von Schulpsychologen, kostenlosen Beratungsangeboten für Jugendliche und auch durch zusätzliche Mittel für die Länder für psychosoziales Unterstützungs­personal, aber unterm Strich muss man ehrlich sagen, das ist zu wenig. Wir müssen an größeren Schrauben drehen.

Ich glaube, dieses Volksbegehren ist auch eine Chance, dass wir dieses Thema wirklich umfassend und ehrlich diskutieren, weil dieses Themengebiet psychische Gesundheit hinsichtlich der Kompetenz einerseits natürlich beim Bund liegt, andererseits aber auch bei den Ländern, und somit auch bei verant­wortlichen Landesräten, zum Beispiel auch von SPÖ und NEOS.

Ich glaube, es wäre sinnvoll, wenn wir diese Chance nutzen und uns gemeinsam bei diesem Prozess zusammensetzen und etwas zusammenbringen, denn ich glaube, das ist auch das, was sich die Initiatoren von uns erwarten.

Die Vorschläge, die zum Beispiel auch aufgeführt werden, sind, dass die schul­psychologischen Ressourcen an den Schulen besser in den Regelunterricht eingeflochten werden. Es geht auch darum, dass wir Antworten zum Thema Cybermobbing finden, das in den Schulen und bei Jugendlichen ganz massiv vorhanden ist.

Meine Einladung: Nützen wir die Chance dieses Volksbegehrens für diese Debatte! Wir werden sie im Jugend- und Familienausschuss, mit der Jugend­staatssekretärin, mit dem Gesundheitsminister, mit dem Bildungsminister und hoffentlich auch mit den Bundesländern führen, denn nur dann können wir auch zu einer Lösung kommen.

Ich möchte nicht zu viel versprechen, aber ich traue uns allen jetzt einmal zu, dass wir daran großes Interesse haben und uns zumindest bemühen werden, den Anliegen des Volksbegehrens gerecht zu werden. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.51

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Maximilian Köllner. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.