17.07

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseher daheim vor den Bildschirmen! Liebe Frau Kollegin Kuntzl, warum gibt es diesen Antrag? – Diesen Antrag gibt es heute – und Gott sei Dank mit ganz breiter Zustim­mung hier, was mich sehr freut –, weil wir ein aktives Parlament sind, so ver­stehen wir uns auch, und uns im Zusammenwirken und in wirklich guter Zusammenarbeit mit unserem Fachminister hier auch einen ordentlichen Schritt weiterbewegen.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch, meine Damen und Herren, stellvertretend bei allen Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetschern, bei unseren im Haus bedanken, die dort oben den ganzen Tag die gesamte Sitzung hindurch all unsere Reden übersetzen. – Vielen herzlichen Dank! Ich glaube, wir können ihnen auch einmal einen Applaus von dieser Stelle aus schicken. Danke. (Allgemeiner Beifall und Beifall in Gebärdensprache bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Inklusion beschreibt, wie wir als Mitglieder der Gesellschaft leben möchten, in einem Miteinander, in dem keine Person ausgeschlossen wird. Jeder Mensch ist ein anerkannter, wertvoller Teil der Gesellschaft, die von der Vielfalt der Einzelnen profitiert. Die Förderung von Chancengerechtigkeit ist eines der wichtigsten Ziele in der erfolgreichen Weiterentwicklung in unserem Bildungssystem. Wir, Herr Minister, und da sind wir uns einig, wollen die jungen Menschen in ihren unterschiedlichen Inter­essen, in ihren Talenten, in ihren Begabungen bedarfsgerecht mit Lernangeboten fördern und fordern und Unterstützung dort bereitstellen, wo Unterstützung auch notwendig ist.

Dafür stehen wir als ÖVP und dafür stehen wir in der Regierung gemeinsam mit den Grünen. Dies wird dem Umstand gerecht, dass wir Schüler haben, denen es aufgrund ihrer körperlichen, ihrer geistigen oder auch psychischen Be­einträchtigung, aber auch aufgrund der Beeinträchtigung der Sinnesfunktionen schwerfällt, am Unterricht teilzuhaben.

Das heißt für uns: Wir wollen so viel Inklusion und so viel sonderpädagogische Förderung wie möglich anbieten, weil wir alle Kinder mitnehmen wollen. Das ist uns jeden Tag im Schuljahr in der Schule ganz wichtig. (Beifall bei Abge­ordneten von ÖVP und Grünen.)

Deshalb werden wir das Ausbildungsangebot für die Gebärdendolmetscher attraktivieren und gehen jetzt einmal ganz stark in die Evaluierung der Ausbildung hinein, hinterfragen die Motivation, hinterfragen die Beweggründe, aber auch die Ausbildung an sich. Ja, wir haben derzeit eine zu geringe Anzahl von Gebärdendolmetscherinnen und -dolmetschern. Wir haben derzeit pro Jahr nur etwa 15 bis 20 Studienabschlüsse und das ist viel zu wenig.

Einige meiner Vorredner:innen haben bereits darauf hingewiesen: Wir haben derzeit einen Mehrbedarf von circa 330 Absolventinnen und Absolventen, den wir nicht decken können. Da gilt es wirklich ganz stark hineinzugehen. Es braucht dazu aber auch eine Stärkung der Ausbildung der Sonderpädagogik an sich, die Gebärdensprache ist ja nur ein Bereich.

Wir brauchen letztendlich wieder eine eigenständige sonderpädagogische Ausbildung, weil der Bedarf da ist, weil die Schüler da sind, die betreut werden müssen. Wenn wir den Kindern und Schülern gerecht werden wollen, müssen wir die Lehrkräfte auch dementsprechend gut ausbilden.

Wir werden gemeinsam mit unseren grünen Freunden die inklusive Bildung weiterentwickeln. Wir bekennen uns dazu. Wir bauen gemeinsam die Straßen, die Schienen in die Zukunft unserer Jugend, unseres Landes, und zwar für alle Schülerinnen und Schüler. – Herzlichen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

17.12

Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Damit ist diese Debatte geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Die Abstimmung verlege ich an den Schluss der Verhandlungen über die Vor­lagen des Wissenschaftsausschusses.