19.11
Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Junge Bäuerinnen und junge Bauern, das ist nicht nur in der Theorie so, nein, das ist in Österreich gelebte Praxis, denn jeder fünfte Betrieb wird von einer jungen Bäuerin oder einem jungen Bauern als Betriebsführer geführt.
Das ist möglich, weil wir in Österreich ein entsprechend gutes Ausbildungssystem haben. Der Bildungsweg über die landwirtschaftlichen Schulen, den aktuell 17 000 Schülerinnen und Schüler nutzen, erweitert den Horizont der jungen Bäuerinnen und Bauern, die später die Betriebe übernehmen.
Es wird ein weiterer, ein anderer Blickwinkel auf die Betriebe und auf die Entwicklung eröffnet und vor allem entsteht auch eine Vogelperspektive auf den eigenen Betrieb, sodass dieser objektiv bewertet und beurteilt werden kann.
Die jungen Bäuer:innen sind innovativ, sie sind kreativ, vor allem haben sie Mut zu Neuem, und sie sind Unternehmer.
Wenn man Unternehmer ist, dann ist eines ganz klar, und zwar, dass auch das betriebswirtschaftliche Denken dazugehört, und somit muss auch in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben ein Einkommen zum Auskommen erwirtschaftet werden können. Der Minister hat es gerade angesprochen: Es ist zwar schön, dass wir vom Jahr 2020 auf 2021 im Schnitt über alle Betriebe ein Einkommensplus von 15 Prozent haben, aber man muss schon dementsprechend genauer hinschauen: Über zehn Jahre ist eine Stagnation und in einzelnen Bereichen sogar ein Rückgang des Einkommens zu verzeichnen, und genau deshalb muss man sich da die Betriebe genauer ansehen und auch entsprechende Maßnahmen daraus ableiten.
So haben wir gestern hier im Hohen Haus zum Beispiel die Anhebung der Pauschalierungsgrenzen beschlossen. Das ist ganz, ganz wichtig, wenn wir an die Herausforderungen der schwierigen Zeit jetzt denken – zuerst die Coronakrise, dann der Krieg in der Ukraine.
Wir haben mit steigenden Betriebsmittelpreisen zu kämpfen, die Energiekrise schlägt sich auch auf den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb nieder, und so ist es gut und richtig, dass wir die Pauschalierungsgrenzen anheben: in der Umsatzsteuer von 400 000 auf 600 000 Euro, bei der Teilpauschalierung von 130 000 auf 165 000 Euro, und auch bei den land- und forstwirtschaftlichen Nebentätigkeiten von 40 000 auf 45 000 Euro. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist nicht nur die Anhebung der Pauschalierungsgrenzen, sondern es ist vor allem auch das Budget für 2023, wofür ich mich beim Minister und seinem gesamten Team ganz herzlich bedanke, denn dieses Budget schafft die Möglichkeit, in die Zukunft zu investieren, es schafft vor allem aber auf unseren land- und forstwirtschaftlichen Betrieben Sicherheit, Stabilität und Planbarkeit. Eines ist nämlich ganz klar: Die Bäuerinnen und Bauern arbeiten 365 Tage im Jahr, sie sorgen dafür, dass jede und jeder in ganz Österreich dreimal am Tag den Tisch gedeckt hat, und sie sorgen somit dafür, dass die Lebensmittelversorgung in Österreich sichergestellt ist.
Meine Damen und Herren! Jede und jeder von uns hat es in der Hand: Wenn wir beim Griff ins Regal, beim Einkaufengehen regionale Lebensmittel wählen, dann können wir alle die richtige Entscheidung treffen und somit auch die österreichischen Betriebe unterstützen und deren Zukunft sichern.
Deshalb ist es gut und wichtig, dass wir bei der Kaufentscheidung das richtige Produkt wählen. Auf die Regionalität der österreichischen Lebensmittel! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
19.15
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag. Christian Drobits. – Bitte, Herr Abgeordneter.