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Abgeordneter Franz Leonhard Eßl (ÖVP): Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn wir den Grünen Bericht für 2021 diskutieren und bei den Bauern ein Einkommensplus von 15 Prozent vernehmen, dann könnte man in Euphorie verfallen.

Diese Euphorie ist aber nicht angebracht, vor allem dann nicht, wenn man eine langfristige und mittelfristige Betrachtung ansetzt. Der Herr Bundesminister hat schon erwähnt, dass wir 2017 und eigentlich 2012 schon das Einkommens­niveau von jetzt erreicht hatten. Im nächsten Jahr werden die Betriebsmit­telpreise noch stärker zu Buche schlagen und sich auswirken. Wenn wir diesen Bericht also vorsichtig positiv beurteilen, dann ist es genau richtig.

Es gibt auch Unterschiede bei den Einkommen, die zu bemerken sind. Die Nichtbergbauern haben 32 600 Euro pro Familienarbeitskraft und die Bergbauern haben 17 400 Euro. Da gibt es einen Unterschied, und da ist etwas zu tun. Die Nichtbergbauern befinden sich in guter Gesellschaft mit den unselbstständig Erwerbstätigen, die 30 200 Euro verdienen, sowie mit den Industriearbeitern, die 35 500 Euro verdienen. Im Bergbauernbereich aber ist Handlungsbedarf gegeben.

Daher werden wir in der Zukunft für die Bäuerinnen und Bauern Unterstützung einfordern, insbesondere für den bergbäuerlichen Bereich, und wir werden es nicht nur einfordern, sondern die ÖVP tut es auch!

Ich darf mich herzlich bei Bundesminister Norbert Totschnig bedanken. Er ist ein Fachmann und weiß, worauf es ankommt. Er hat schon ein Programm mit Direktzahlungen, Öpul, Investitionsförderungen geschnürt, und die Ausgleichs­zulage für die Bergbauern wurde mit 5 Millionen Euro höher als in der Vergangenheit angesetzt. – Danke dafür, dass du es so machst! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Disoski und Maurer.)

Wenn die Opposition Höfesterben beklagt, dann müssen wir eigentlich diese Meinungen, die Sie vertreten, hinterfragen. Wenn Kollege Kainz von der Freiheitlichen Partei herauskommt und nicht eine Verbesserung des Tiertrans­portes verlangt, sondern sagt: Setzen wir dem Tiertransport ein Ende! (Zwischenruf der Abg. Voglauer), dann bedeutet das, dass keine Zuchtviehver­steigerung stattfinden kann, liebe Bäuerinnen und Bauern! Das bedeutet, dass kein Tier mehr verkauft werden kann. Ja woraus soll dann der Viehbauer, der Rinderbauer, der Tierhalter das Einkommen schöpfen können? (Abg. Lausch: So ein Unsinn! Da geht’s um Lebendtiertransporte und ...!)

Generell ist die Opposition dazu geneigt, die Auflagen für die Produktion in die Höhe zu schrauben. Kollege Köchl hat das in seiner Rede wieder un­terzubringen versucht, und von den Freiheitlichen kam das auch.

Da sind die Bäuerinnen und die Bauern bei der ÖVP besser aufgehoben, weil wir für eine praxisorientierte Landwirtschaft und für Regeln sind, die auch praktikabel sind und eingehalten werden können. (Zwischenrufe der Abgeordneten Doppelbauer und Kainz.) Generell ist diese Regierung dafür, dass es auch in der Zukunft Bäuerinnen und Bauern gibt, die ihre Aufgaben erfüllen können.

Die Bäuerinnen und Bauern sorgen für Sicherheit im Land – es gibt nicht nur die innere, die äußere und die soziale Sicherheit –: Sie garantieren Ernährungs­souveränität, hochwertige Lebensmittel in ausreichender Menge. Sie pro­duzieren erneuerbare Energie und stellen diese bereit. Die Bäuerinnen und die Bauern gestalten unseren Lebensraum, einen Lebensraum mit Lebensqualität.

Die Bäuerinnen und die Bauern sorgen für Lebensqualität (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Maurer und Disoski), und diese Regierung sorgt dafür, dass dies auch in der Zukunft so sein kann. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

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