17.07

Abgeordnete Carina Reiter (ÖVP): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wir debattieren über ein stabiles Budget 2023 in unsicheren Zeiten. Bundesminister Totschnig hat mit der UG 42: Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Verant­wortung für einen sehr wichtigen Bereich. Die Landwirtschaft ist die Grundlage für unser Leben – salopp gesagt: essen müssen wir alle –, und gerade in diesem Bereich ist Unterstützung und Stärkung sehr wichtig. Eine Investition in die Lebensgrundlage Landwirtschaft ist eine Investition in eine sichere Lebensmittel­versorgung und somit eine Investition in eine sichere Zukunft.

Ich darf jetzt auf Kollegin Feichtinger von der SPÖ replizieren, die gesagt hat, Landwirtschaft ist kein Traumberuf. Ich kann zustimmen, dass Landwirtschaft ein harter und fordernder Job ist, aber Sie haben ein Bild wie zehn Jahre Regen­wetter gezeichnet. Wenn jeder Landwirt so denken würde, dann gäbe es keine Bauern und Bäuerinnen mehr in Österreich. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf bei der SPÖ.) – Das finde ich auch sehr bezeichnend, wenn von der SPÖ herüber­geschrien wird: Das ist eh sehr gut! Das finde ich auch ein bisschen bedenklich. Ich glaube, es ist gescheiter, wir denken in Lösungen und Perspektiven mit einer Spur Idealismus natürlich, wie es in der Landwirtschaft notwendig ist. Gleich­zeitig dann aber von Ihrer Seite wieder zu sagen, wohin man die Gelder für die Landwirtschaft umschichten sollte, finde ich eher durchsichtig, diese Logik erschließt sich mir irgendwie nicht ganz.

Wir haben in Österreich mehr als 16 000 land- und forstwirtschaftliche Betriebs­führer, die unter 35 Jahre alt sind. Das sind 10,7 Prozent. Österreich hat damit einen doppelt so hohen Anteil wie der EU-Durchschnitt. Um die Zukunft absichern zu können, sind also dementsprechende Investitionen in die nächste Generation notwendig. Gerade die Erhöhung des GAP-Budgets für Jungbauern auf 3 Prozent ist da ein ganz wichtiger Schritt. Die Kombination von höheren Direktzahlungen und einer gezielten Unterstützung bei der Erstgründung eines landwirtschaftlichen Betriebes durch die Niederlassungsprämie stellt eine wichtige Unterstützung für die Jungen auf den Höfen dar. Unser oberstes Ziel sollte eigentlich die bestmögliche Unterstützung des Generationenwechsels sein, wodurch wir auch mehr Planungssicherheit für eine flächendeckende Land- und Forstwirtschaft in Zukunft sicherstellen.

Die agrarische Aus- und Weiterbildung ist auch ein wichtiger Punkt und diese wird auch auf den unterschiedlichen Ebenen sichergestellt, zum Beispiel, indem man die land- und forstwirtschaftlichen Schulen des Bundes wie Raumberg, Ursprung oder Pitzelstätten dementsprechend unterstützt, denn auch die Bil­dung ist für unsere Bauern und Bäuerinnen ein Schlüssel zum Erfolg.

Die jungen Landwirtinnen und Landwirte sind es, die mit ihren innovativen und nachhaltigen Konzepten die Land- und Forstwirtschaft weiterentwickeln und damit auch zukunftsorientiert und wettbewerbsfähig halten – und damit vor allem auch eines tun: die Lebensgrundlage Landwirtschaft für uns alle erhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

17.10

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Klaus Lindinger. – Bitte.