13.58
Abgeordnete Mag. Dr. Petra Oberrauner (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Herr Vizekanzler! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseher:innen im Parlament und geschätzte Menschen zu Hause! Ich möchte mich heute dem Thema widmen: Wo verliert Österreich die Innovationskraft?
Österreich verliert sie bei den Frauen. Eine mangelnde Frauenquote in der Forschung bedeutet, dass in Österreich auf die Hälfte der Bevölkerung und die Hälfte der Innovationskraft im Land verzichtet wird. Der Rat für Forschung und Technologieentwicklung kritisiert in seinem Bericht, dass Österreich in Bezug auf die IKT-Absolventinnen sogar unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Österreich liegt im Bereich der Patentierung mit 8 Prozent auf dem letzten Platz, was den Frauenanteil betrifft. Bei der eigenen Zielsetzung des BMK ist der Erfolg enden wollend: Das Ziel ist 20 Prozent, aber in den Jahren 2019 bis 2022 sind wir von 14,9 Prozent auf 15,1 Prozent gekommen. Bei diesem Tempo wird das ein Jahrhundertprojekt.
Ich möchte in diesem Zusammenhang die Patentamtspräsidentin Karepova zitieren, die gesagt hat: „Wenn 50 Prozent der Studierenden Mädchen sind, aber nur 25 Prozent Technik studieren, wenn 40 Prozent der Forschenden an der Uni Frauen sind, aber nur 16 Prozent in den Firmen, wo die meisten österreichischen Patente herkommen, und am Ende nur 9 Prozent der Patente von Frauen sind, dann besteht an jeder Stelle dieser Kette dringender Handlungsbedarf.“ – Das wäre einmal ein guter Ansatz für das Budget. (Beifall bei der SPÖ.)
Der zweite Punkt, wo wir Innovationskraft verlieren, ist bei unseren Kindern und bei der Kinderbildung. Solange die Kinderbildung nicht ausreichend finanziert ist – 1 Milliarde Euro wurde von uns gefordert, 2 Milliarden wurden vereitelt, jeder kennt die Geschichte –, so lange verzichten wir auch auf Innovation von den Kleinsten weg und können zu den Innovationleadern nicht aufschließen. Das ist auch Faktum.
Das sind die zwei Dinge, über die nachzudenken ich Sie gerne bitten würde.
Ich möchte aber auch etwas Positives sagen: In der Weltraumforschung haben wir Schritte gemacht, Gott sei Dank, immerhin ist es eine Schlüsseltechnologie, es sind 200 Firmen in Österreich davon betroffen. 1 Euro von diesen Mitteln, der in die Wirtschaft geht, bedeutet 3 bis 4 Euro. Das ist wichtig und das ist für uns auch etwas sehr Relevantes, denn die Zukunft, auch die technologische Zukunft, wird auch im Weltraum entschieden werden. Das ist das, was ich dazu sagen wollte.
Abschließend möchte ich sagen, mit der Budgeterhöhung können wir zufrieden sein. Es ist noch nicht genug, aber es ist zumindest ein großer Schritt: 2023 haben wir 67 Millionen Euro an ESA-Mitteln und wir haben das Budget für die Wahlprogramme immerhin von 17 Millionen Euro auf 48 Millionen Euro aufgestockt. Das wird auch heißen, dass die Betriebe an EU-Förderungen teilhaben können, zum Beispiel Boost, wofür wir uns mit den Kollegen von der Freiheitlichen Partei sehr eingesetzt haben.
Ich freue mich darüber, das ist wirklich ein Fortschritt und kein Rückschritt, und da kann ich nur gratulieren. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Weratschnig.)
14.02
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Dr.in Elisabeth Götze. – Bitte, Frau Abgeordnete.