15.48
Abgeordneter Hermann Weratschnig, MBA MSc (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Werte Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wer kennt sie nicht, die Wiener U-Bahn? Einige von außerhalb des Bundeslandes Wien werden das starke öffentliche Verkehrsmittel unserer Hauptstadt wahrscheinlich das erste Mal auf einer Wienwoche oder bei einem Kulturbesuch in Wien kennengelernt haben. Es ist, glaube ich, heute ein historisches Ereignis, dass wir diese 15a-Vereinbarung beschließen können, nämlich eine betreffend viertes und fünftes Ausbauprogramm der Wiener U-Bahn. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Jetzt kommt die Öffimilliarde in Form von vielen Milliarden gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Bund in die Hauptstadt nach Wien. An dieser Stelle gratuliere ich der Stadt Wien mit allen Verantwortlichen, mit dem Herrn Bürgermeister, mit dem Ressort, mit der Ressortverantwortlichen, und ich gratuliere auch all jenen, die sich in den Legislaturperioden davor schon für die Wiener U-Bahn eingesetzt haben und Ausbauprogramme zustande gebracht haben, insbesondere auch die Verkehrsminister von damals, Abgeordnete, die auch heute noch bei uns sitzen: Frau Präsidentin Bures, der ehemalige Verkehrsminister Leichtfried und der ehemalige Verkehrsminister Stöger. – Gratulation auch für diese Leistungen in der Vergangenheit. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Ich will mit dieser Gratulation auch deutlich machen, dass es ein großes Projekt ist, das über Legislaturperioden geht. Wir stehen heute vor einer Vereinbarung mit einem Umfang von 5,75 Milliarden Euro für zwei wesentliche Ausbaustufen bis zum Jahr 2032, wenn wir wahrscheinlich in Hernals stehen und, so hoffe ich, die U-Bahn-Station Hernals einweihen und eröffnen dürfen.
Wenn man zurückschaut: Die Wiener U‑Bahn hat um 1900 mit der Stadtbahn begonnen. Später gab es dann viele Überlegungen, wie man die Stadtbahn ausbaut. Es hat damals sogar Überlegungen hinsichtlich einer atmosphärischen Lokalbahn gegeben, bei der mit Luftdruck gearbeitet wurde. Man hat sich dann später, über die Weltkriege hinaus, in den Sechzigerjahren für den Ausbau einer Unterpflasterstraßenbahn – so hat das damals geheißen – entschieden. Das sehen wir und spüren wir auch noch heute bei einigen Straßenbahnlinien, wie zum Beispiel der Linie 18 oder damals auch den 2ern, die dann in die U‑Bahn-Linie 2 umgebaut wurden.
Die Wiener U‑Bahn schreibt Erfolgsgeschichte: seit 1978 in Betrieb, fünf Linien, 125 Garnituren, 109 Stationen, 1,3 Millionen Fahrgäste und, was auf jeden Fall wichtig ist, 100 Prozent barrierefrei mit 294 Aufzügen und 350 Rolltreppen. Das ist eine Erfolgsgeschichte des öffentlichen Verkehrs. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
Mit dem heutigen Beschluss schaffen wir elf neue Stationen und mögliche 300 000 Fahrgäste, Öffinutzer mehr hier in Wien, mit zwei ganz wesentlichen Bereichen, nämlich in der vierten und fünften Ausbauphase vom Rathaus bis zum Wienerberg und auf der anderen Seite vom Karlsplatz bis nach Hernals. Das ist eine wichtige Entlastung der 43er- und 44er-Straßenbahn.
Eines ist, glaube ich, ganz klar: Es geht hier um kein Weder-noch: Wir brauchen die U‑Bahn und wir brauchen auch die Straßenbahnen. Wir brauchen die Mobilitätsdrehscheiben hier im Bundesland Wien, aber auch in Niederösterreich vor der Haustür. Da braucht es noch sehr viel Anstrengung mit den beiden Bundesländern, diese Mobilitätsdrehscheiben und Schnittstellen auch in Niederösterreich zu schaffen, Straßenbahnen auch nach Niederösterreich hinauszubringen. Da, glaube ich, sind die nächsten Kraftanstrengungen geplant.
In diesem Sinne auch eine Gratulation vor allem auch an Bundesministerin Leonore Gewessler, den Vizekanzler und natürlich eine Gratulation an den Wiener Bürgermeister und sein Team. Wir alle können mit dem Klimaticket natürlich auch die Wiener Linien und somit die Wiener U‑Bahn mitbenutzen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)
15.52
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Erasim. – Bitte.