16.26

Abgeordnete Mag. Julia Seidl (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Grundsätzlich tun wir Liberale uns ja immer schwer, wie man auch hier im Haus weiß, wenn der Staat ermög­licht, dass Festpreise festgelegt werden. Uns wurde in der Vergangenheit auch immer unterstellt, dass wir gegen eine Buchpreisbindung wären, was tatsächlich nie der Fall war. Im Besonderen: Wir bekennen uns zum Kul­turgut Buch.

Gerade diese Branche zeigt, dass dieses Instrument seit Jahren auch für Buch­händler:innen funktioniert, die so, selbst wenn sie klein sind, zumindest eine gewisse Chance haben, am Markt zu bestehen. Ein dichtes Netz an Buch­händlerinnen und Buchhändlern ist wichtig, damit ein niederschwelliger und leichter Zugang zu Büchern möglich ist. Damit ist das aus meiner Perspek­tive, aus kultur- und bildungspolitischer Sicht ein wichtiger Schritt, da damit sozusagen eine Grundversorgung mit dem Kulturgut Buch zur Verfügung gestellt wird.

Wir sehen, auch in anderen europäischen Ländern wird durch diese Buch­preisbindung eine gewisse Vielfalt am Markt unterstützt. Zugleich schafft sie ein System, das Klarheit und Transparenz herstellt, vor allen Dingen auch für Autor:innen, denn die Honorare für Autor:innen orientieren sich ja tatsächlich prozentuell am Preis.

Beim Thema E-Books hätten wir uns trotzdem gewünscht, eine Debatte zu führen, einfach aus dem Grund, dass der Umsatzanteil von E-Books zum Beispiel in Deutschland lediglich bei 8 bis 10 Prozent liegt. Die Steigerung ist minimal, der Trend zum E-Book ist nicht dermaßen ausgeprägt, wie man es immer glaubt.

Richtig finden wir zudem, dass die Bundesregierung beim Bibliotheksrabatt wieder zurückgerudert ist – dieser war ursprünglich mit 20 Prozent angedacht, und dann wurde wieder auf 10 Prozent reduziert –, denn dieser höhere Rabatt, den man für Bibliotheken hätte beanspruchen wollen, wäre ja quasi ein Verschieben der staatlichen Aufgabe, die eigenen Bibliotheken mit ausrei­chend Budget zu bestücken, um Bücher einzukaufen, auf private Verlegerinnen und Verleger gewesen.

Liebe Damen und Herren, sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer, kaufen Sie also Bücher, nutzen Sie dabei das Netz der zahlreichen Buchhändlerinnen und Buchhändler vor Ort und freuen Sie sich, dass wir in Österreich eine breite Auswahl und eine breite Vielfalt an Literatur präsentieren können! (Beifall bei den NEOS.)

16.29

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist die Frau Staatssekre­tärin. – Bitte sehr.