16.57
Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Frau Kollegin Schatz, Sie haben das Klavier jetzt wieder als „Protz“ bezeichnet. (Abg. Heinisch-Hosek: Stimmt ja!) Wissen Sie, was mich wirklich stört in der Politik, was mich wirklich stört, ist diese scheinheilige Debatte (Abg. Heinisch-Hosek: Erklären Sie das dem Zuschauer! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ) und diese ewige Vermischung von Birnen und Äpfeln. (Beifall bei der ÖVP.)
Sie nötigen mich quasi dazu, wieder ein Gegenbeispiel vorzurechnen und das gegen etwas anderes aufzurechnen. (Abg. Heinisch-Hosek: Das sehen die Leute sicher gerne, was Sie da verzapfen! – Abg. Greiner: Ein vom Steuerzahler finanziertes vergoldetes Klavier?! ...! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Die Stadt Wien gibt für das Jubiläumsjahr von Johann Strauß 2025 für ein Jahr 20 Millionen Euro aus. Wenn ich das jetzt runterrechne, sind das 1,6 Millionen Euro pro Monat oder 55 000 Euro pro Tag oder 2 300 Euro pro Stunde. Puh, könnte ich jetzt sagen, das ist aber ganz schön protzig für Johann Strauß, der eh schon weltberühmt ist! (Abg. Heinisch-Hosek: Sagen Sie das den Zuschauer:innen, was da aufgeführt wird!) Ich liebe Johann Strauß! Ich liebe Johann Strauß (Ruf bei der SPÖ: Das ist nicht das Thema! – Abg. Heinisch-Hosek: Wir reden nicht über Johann Strauß! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ), und es gehört dieses großartigen Sohnes (Abg. Greiner: Vereinbarkeit wäre das Thema! – Abg. Heinisch-Hosek: Vereinbarkeit!) dieser Stadt auch gedacht. Nur bitte, das ist eine Debatte, die hilft ja überhaupt niemandem, und schon gar nicht der Kultur und der Kulturpolitik!
In der größten Krise, in der Pandemie, haben Sie – auch zu Recht – verlangt (Abg. Heinisch-Hosek: Zum Thema, bitte!), dass der Bund das Ankaufsbudget für bildende Kunst, für Bilder in der Sammlung aufstockt, damit Bilder angekauft werden. (Abg. Heinisch-Hosek: Thema, bitte: Vereinbarkeit!) Da wollten Sie das erhöhen. Also ich finde, das ist wirklich - - Das bringt niemandem etwas, was Sie da machen – gar niemandem. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Der Deutsche Bundestag hat zwei Picasso in seiner Artothek. Da könnte man sagen: Boah, das ist aber protzig! Braucht man einen Picasso in der Artothek des Deutschen Bundestages? (Abg. Greiner: ... ohne Goldkuh! – Abg. Heinisch-Hosek: Das ist nicht Thema jetzt!) Der Deutsche Bundestag sagt, das ist Kulturpolitik. Viele schauen ja gerne nach Deutschland, also kann man sich das auch anschauen. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)
Der Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinisch-Hosek zum Thema Stipendien für Künstlerinnen und Künstler wurde im Kulturausschuss abgelehnt, weil es tatsächlich schon so viel gibt. Die Frau Staatssekretärin macht wahnsinnig viel in diesem Bereich. Ich glaube, es ist klar, dass man in allen Branchen noch mehr zum Thema Kinderbetreuung und Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie machen kann, da bin ich sehr dafür. Es gab kürzlich auch einen Antrag im Tourismusbereich, das muss auch in der Kultur ausgebaut werden – für alle, auch für die Bäuerinnen und Bauern, wie wir gerade gehört haben. Also ich glaube, das ist ein Thema, das alle betrifft und an dem wir alle gerne weiterarbeiten. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
16.59
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Damit ist die Debatte geschlossen.
Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.
Ich würde nun zu den Abstimmungen kommen, wenn die Fraktionen auch bereit sind? – Mir wird Zustimmung signalisiert, dann gehe ich auch so vor.