15.44

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Sportminister! Gleich vorweg möchte ich ein Dankeschön aussprechen, und zwar an Ihr Ressort Sport, stellvertretend an Sektionschef Trattner. Um den Sportbericht zu erstellen: Da steckt, glaube ich, sehr viel Aufwand dahinter, und dafür muss man auch einmal Danke sagen. (Beifall der Abgeordneten Brandweiner, Haubner und Zarits.)

Ich möchte aber auch kurz auf die Ausführungen der Kolleginnen und Kollegen eingehen. Ich glaube, man kann immer diskutieren, ob in dem Sportbericht vielleicht zwei, drei Bilder mehr oder weniger drin sein sollen, oder mehr Inhalt. Ich glaube, im Wesentlichen sollte im Mittelpunkt stehen, dass wir einen umfassenden Überblick über die Leistungen des österreichischen Sports, auch hinsichtlich der aktuellen Herausforderungen wie der Covid-Pandemie, des NPO-Fonds bis hin zu sportrelevanten Informationen der Sportorganisa­tionen und -verbände bekommen. Damit, glaube ich, ist der Sportbericht sicher eine gute Grundlage, um daraus wieder sportpolitische Ziele abzuleiten und die Hebel richtig anzusetzen.

Ein wichtiger Hebel ist natürlich die Sportförderung. Herr Sportminister, ich weiß bis heute nicht, warum Sie beim letzten Mal, als ich Sie hinsichtlich Erhö­hung des Sportbudgets gelobt habe, ein bisschen schnippisch waren. Es geht ja aber nicht um Sie oder um mich, sondern es geht darum, die besten Rah­menbedingungen für den österreichischen Sport zu schaffen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir das übergeordnete Ziel, eine echte Sportnation zu sein, erreichen. Dabei wird ein wesentlicher Aspekt sein, die zusätzlichen fi­nanziellen Mittel sinnvoll und effizient einzusetzen.

Im letzten Sportausschuss vor wenigen Tagen haben wir seitens der Opposition wieder gute Anträge eingebracht, die die Regierungsparteien trotz inhaltli­cher Zustimmung und Beteuerung, dass das eh alle wollen, wieder einmal vertagt haben, zum Beispiel einen Antrag, eine Strategie zu erstellen, wie wir zu mehr legalen Mountainbikestrecken kommen oder wie wir den Schwimmunter­richt fördern und die Schwimminfrastruktur in Österreich verbessern kön­nen  das vor dem Hintergrund, dass rund 160 000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre in Österreich nicht schwimmen können; man mag es ja gar nicht glauben.

Fehlende Schwimmkenntnisse sind die zweithäufigste Todesursache bei Kinderunfällen, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich glaube, da ist dieser Antrag sehr wohl legitim. Mit einer Zustimmung hätten Sie ein Signal ge­setzt, dass Ihnen dieses Problem ein ernsthaftes Anliegen ist, aber so bleibt es wieder einmal nur bei Lippenbekenntnissen.

Nicht zuletzt müssen wir wirklich aufpassen, dass wir aufgrund Ihrer Untätigkeit als Bundesregierung keinen nachhaltigen Schaden erleiden, weder für die Sportvereine im Speziellen noch für die Allgemeinheit. Sie reden immer groß daher, wie toll Sie die Menschen in Österreich in dieser Energiekrise un­terstützen, dieses Paket und jene Einmalzahlung, aber damit ich glaube, das wissen Sie  lügen Sie sich selbst in den Säckel.

Ohne Energiepreisdeckel machen Sie sich dafür verantwortlich, dass österreichi­sche Haushalte in die Armut stürzen. Sie machen sich dafür verantwortlich, dass es womöglich zu einem Vereinssterben kommt, weil Sie die unzäh­ligen ehrenamtlichen Sportfunktionärinnen und Sportfunktionäre im Regen ste­hen lassen, mit ihren horrenden Rechnungen für den Betrieb ihrer Sport­stätten alleine lassen. Es ist angesprochen worden: Damit verfehlt natürlich auch die erhöhte Sportförderung ihre gewünschte Wirkung.

Herr Vizekanzler! Je länger Sie der ÖVP die Stange halten, umso mehr machen Sie sich mitschuldig, das sollte Ihnen bewusst sein. Eines ist sicher: Sie stehen längst nicht mehr an der Seite des Anstands und nicht an der Seite der Menschen in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

15.48

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christoph Za­rits. – Bitte.