18.07

Abgeordnete MMMag. Gertraud Salzmann (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Und ganz besonders: Liebe Zuseher daheim, die Sie vor den Bildschirmen dieser interessanten Bildungsdis­kussion folgen! Frau Kollegin Tanzler, ich kann ja gar nicht anders, als kurz auf das zu replizieren, was Sie da gerade vorne erklärt haben.

Ja, es stimmt, es ist nicht wünschenswert, dass Studentinnen und Studenten in den Klassen stehen. Warum aber ist das so? Sie (in Richtung Abg. Tanzler) hören nicht zu, das kann ich nicht ändern, vielleicht lesen Sie es dann nach. Ich erkläre es Ihnen: Wir haben derzeit einen Personalmangel im Lehrerbereich. Warum? – Weil unter SPÖ-Verantwortung das Lehramtsstudium auf sechs Jahre aufgebläht worden ist, meine Damen und Herren. Ein junger Student, eine junge Studentin muss derzeit sechs Jahre studieren, damit er oder sie in der Klasse unterrichten kann. Ich bin selber ausgebildete Pädagogin. Ich habe neun Semester Pflichtstudium gemacht, und das war ausreichend. Für die Volksschule haben wir noch weniger Jahre gehabt, und das war auch ausreichend. (Beifall bei der ÖVP.)

Das hat dazu geführt, meine Damen und Herren, dass das Lehramtsstudium natürlich unattraktiver geworden ist, wenn man sechs Jahre studieren muss. Welches andere Studium dauert wirklich sechs Jahre? – Ja, Medizin, aber da ist dann ein klinisches Jahr dabei.

Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich jetzt auch noch auf diese vorliegende Novelle eingehen. Worum geht es? – Es geht einerseits um die Elementarpädagogik, und das ist uns ganz wichtig. In Zusammenarbeit mit den Grünen haben wir als ÖVP dort auch den Schwerpunkt gelegt. Wir wollen die Elementarpädagogik stärken, wir wollen die Elementar­pädagogik ausbauen. Daher wollen wir im Hochschulgesetz den Hochschullehr­gang Elementarpädagogik jetzt auch für den Quereinstieg aufmachen.

Das Zweite ist – das halte ich für ganz wesentlich, Herr Minister –: Wir werden die Kompetenzmessung ausbauen und eine Erhebung des Leistungsstan­des für die Schülerinnen und Schüler einerseits in der Volksschule in den Fächern Deutsch und Mathematik, aber auch in der Sekundarstufe I, kon­zentriert auf die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch, durchführen. Wir erheben den Leistungsstand ohne Notendruck, wir schauen, wo individueller Förderbedarf möglich ist, und wir geben dann mit diesen Fakten, die wir erheben, auch eine gute Anregung dafür, welchen weiteren Bildungsweg dieses Mädchen, dieser junge Bursche einschlagen kann. Dafür wird hier die Grund­lage gelegt.

Ein weiterer Punkt ist die Abgeltung im Rahmen der Externistenprüfung. Wir wissen, dass infolge von Corona leider – ich bedaure das als Pädagogin sehr – der häusliche Unterricht viel öfter gewählt worden ist. Die Eltern werden aber gesehen haben, dass Unterricht nicht so einfach ist, dass das eine ordentliche Herausforderung ist. Die Kinder müssen an den Schulen dann Exter­nistenprüfungen machen; dafür soll eben die Abgeltung erhöht werden, weil sie derzeit sehr niedrig ist.

Ein weiterer Punkt ist die Sommerschule. Da geht es darum, den Datenaustausch zwischen den involvierten Schulen und der Schulbehörde zu ermöglichen. Ziel ist es, die Daten über die einzelnen Schüler so zu transportieren, dass eine gute Förderung dieser Schüler, die in die Sommerschule gehen – oder auch gehen müssen, für manche ist sie ja verpflichtend –, auch wirklich zielgerichtet stattfinden kann.

Unterm Strich, meine Damen und Herren, ist ganz klar: Bildung ist uns sehr wichtig. In die Bildung zu investieren heißt, in die Zukunft zu investie­ren, und das tun wir mit voller Überzeugung. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

18.11

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Künsberg Sarre. – Bitte.