19.47

Abgeordnete MMag. Dr. Agnes Totter, BEd (ÖVP): Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren zu Hause vor den Bildschirmen! Unsere Schulen brauchen gut ausgebildete, motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die aus meiner Sicht die tragende Säule des Bildungssystems sind.

Eine gute Ausbildung gepaart mit dem notwendigen Gespür im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern führt dazu, dass Wissen erfolgreich vermittelt werden kann, und ja, auch wir sind der Meinung, dass die derzeitige Lehramtsausbildung optimiert und attraktiviert werden muss. Wichtige Schritte dabei sind mehr Praxisnähe, aber auch die Verkürzung der Ausbildungszeit (Beifall bei der ÖVP), denn kein anderes Bachelorstudium dauert acht Semester. Wir müssen auch für unsere Lehramtsstudien eine bolognakonforme Studienarchitektur garantieren, und ich freue mich sehr, Herr Minister, dass du da die nötigen Reformen eingeleitet hast.

Was ist aber das Ziel? – Eben, die Bachelorausbildung soll in Zukunft nur sechs Semester dauern, und wir müssen auch unbedingt dafür Sorge tragen, dass das Masterstudium berufsbegleitend und berufsermöglichend absolvierbar ist, speziell auch für jene, die in den ländlichen Regionen leben und arbei­ten. Daher müssen mehr Inhalte digital angeboten werden, sowie Lehrveranstal­tungen, die in der unterrichtsfreien Zeit besucht werden können.

Da sehr viele Junglehrerinnen und -lehrer bereits nach dem Bachelorstudium unterrichten, sollen diese Unterrichtsleistungen auch als Praktika in das Masterstudium eingerechnet werden können. (Beifall bei der ÖVP.)

All diese Maßnahmen erfordern aber ein konstruktives Miteinander vieler Beteiligter. Da sind auch alle pädagogischen Hochschulen und Universitäten, die Lehramtsstudien anbieten – auch die Kunstuniversitäten – gefordert, gut mitzuwirken und auf die Bedürfnisse der Schulen einzugehen, denn im Mittel­punkt unseres Handelns stehen die Schulen mit ihren Schülerinnen und Schülern, den Lehrkräften und den Schulleitungen.

Genügend qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer im System zu haben ist eine He­rausforderung, die kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen braucht. Die Ressortstrategie „Klasse Job“ bietet erstmals als größte Lehrkräfteoffensive der Zweiten Republik eine Antwort auf den aktuellen Fachkräftemangel im Bildungsbereich. Vielen Dank an Minister Martin Polaschek und sein Team für den enormen Einsatz in diesem Bereich! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Auf eine Passage im Antrag würde ich schon noch gerne eingehen. Herr Abgeordneter Brückl, Sie formulieren in Ihrem Antrag, dass die „Reformen der Lehrerausbildung [...] zu keiner Qualitätsverbesserung ge­führt“ hätten. Das sehe ich definitiv nicht so, und ich möchte in die­sem Zusammenhang nur auf einen Aspekt eingehen: Gerade die gemeinsame Ausbildung für Lehrerinnen und Lehrer in der Sekundarstufe I hat unse­re Mittelschulen im ländlichen Raum auch positiv aufgewertet und weiterentwickelt.

Wir haben im ländlichen Raum unglaublich leistungsstarke Mittelschulen, welche die Schülerinnen und Schüler sowohl auf weiterführende höhere Schulen als auch auf die Lehrberufe bestens vorbereiten.

Geschätzte Damen und Herren! Lassen Sie mich gegen Ende des Jahres 2022 ein herzliches Dankeschön an alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen aussprechen! Sie sind diejenigen, die in unserem Bildungssystem jeden Tag enorm viel leisten. Ihnen sowie allen Schülerinnen und Schülern wünsche ich schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest und schöne und erholsame Ferien. (Beifall bei der ÖVP.)

19.51

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist auch nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmung an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Unterrichtsausschusses.