20.18

Abgeordnete Mag. Martina Künsberg Sarre (NEOS): Frau Präsidentin! Herr Mi­nister! Hohes Haus! Ja, wir begrüßen, dass Sie erkannt haben, dass wir auch gemeinsam, glaube ich – das vereint uns ja hier im Hohen Haus auch einmal im Bildungsbereich –, etwas gegen den Lehrermangel tun wollen. Wir wollen uns da auch sehr konstruktiv einbringen. Deswegen haben wir, wie ich glaube, einen sehr sinnvollen Antrag gestellt.

Sie haben ja mit der Werbekampagne „Klasse Job“ begonnen. Wir unterstützen, dass etwas passiert. Ich glaube, es ist zu wenig, bei der Werbekampagne zu bleiben, und auch eine positive Erzählung, wie Sie es immer nennen, wird nicht ausreichen, dass wir genügend Lehrerinnen und Lehrer für die Zukunft finden werden.

Frau Kollegin Deckenbacher hat gerade aufgezählt, dass es dazu schon einige Studien und Erhebungen gibt.

Dann frage ich mich, wenn Sie schon so viel wissen, wieso Sie in den letzten Jah­ren so wenig getan haben, um diese Zeitfresser und Belastungen von Leh­rerinnen und Lehrern zu vermindern – Bürokratieabbau wäre beispielsweise ein erster Schritt.

Wir glauben, dass es wichtig ist, dass man eine gezielte Befragung bei den Leh­rern und Lehrerinnen darüber durchführt, wo denn eigentlich Zeitfresser sind, also: Was sind die konkreten Probleme, auf die Lehrerinnen und Lehrer im Alltag treffen? Welche Lösungen sind aus Sicht der Lehrpersonen hilfreich und sinnvoll? Welche Zeitfresser könnten entschärft werden, welche Abläufe könnten vor allem vereinfacht werden? Welche Unterstützung ist über­haupt notwendig? – All das sollte systematisch abgefragt werden. In anderen Ländern ist es längst üblich, das regelmäßig zu tun und daraus dann auch Schlüsse zu ziehen. Es ist aber offensichtlich nicht das Ziel, wenn Sie eine Erhebung oder eine Studie in Auftrag geben, dass man mit den Ergebnissen dann auch arbeitet.

All die Studien, die jetzt aufgezählt wurden, sind mehrere Jahre alt. In der Zwischenzeit, seit 2019 – da ist nämlich die letzte Studie zu einem gewissen Thema, nämlich mit dem Schwerpunkt Burn-out, erschienen –, sind drei Jahre vergangen. Dazwischen liegt Corona, dazwischen liegt eine Digitalisie­rungsoffensive an den Schulen, dazwischen liegt ein Krieg in Europa – der ist jetzt immer noch –, es ist also einfach sehr, sehr viel passiert, und das Schulsystem hat sich sehr, sehr stark verändert.

Aus diesem Grund glauben wir, dass es sinnvoll wäre, wenn Sie alle hier im Hohen Haus dieser Studie und diesem Antrag zustimmen, damit wir eben gemeinsam den Lehrermangel entschärfen können. Wir freuen uns über große Unterstützung. (Beifall bei den NEOS und bei Abgeordneten der SPÖ.)

20.21

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sibylle Hamann. – Bitte.