Trauerkundgebung aus Anlass des Jahrestages des russischen Überfalls auf die Ukraine und der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Heute vor genau einem Jahr ist das Undenkbare Realität geworden. Heute vor genau einem Jahr begann das sinn­lose und tragische Sterben von so vielen Menschen in der Ukraine, von Soldatinnen und Soldaten, unschuldigen Kindern, Frauen und Männern. Heute vor genau einem Jahr mussten wir schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass der Frieden und die Freiheit auf dem europäischen Kontinent nicht länger als ge­geben angenommen werden können.

Es ist schlicht und ergreifend Tatsache, dass mit dem Rollen von Putins Panzern auf ukrainischem Hoheitsgebiet auch die letzte rote Linie überschritten wurde. Nichts rechtfertigt diese Aggression, nichts darf diese Gewalt verharmlo­sen. Darin können wir als Demokraten übereinstimmen. Dieses Grundver­ständnis muss uns einen.

Der nicht zu rechtfertigende Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine ist aber nicht die einzige Katastrophe, die uns in diesen Tagen beschäftigt. Das Ausmaß und der Schrecken der Erdbebenkatastrophe vom 6. Februar 2023, die große Gebiete der Türkei und Syriens getroffen hat, sind kaum fassbar. Noch immer steigt die Zahl der Menschen, die nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden können. Unzählige Menschen werden noch vermisst, immer wieder erschüttern Nachbeben die ohnehin heftig in Mitleidenschaft ge­zogenen Gebiete und es wird Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis die zerstörten Städte wieder aufgebaut sein werden.

Ich bitte Sie daher, werte Kolleginnen und Kollegen, als Zeichen der Verbun­denheit mit den Opfern des grausamen Krieges in der Ukraine und der unvorstellbaren Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien um eine Mi­nute des Schweigens, um dieser Menschen zu gedenken.

(Die Anwesenden erheben sich von ihren Sitzplätzen und verharren einige Zeit in stiller Trauer.) – Ich danke Ihnen. (Die Anwesenden nehmen ihre Sitzplätze wieder ein.)

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