12.52

Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehr­ten Damen und Herren! Zuallererst ein ganz herzliches Danke an die Initiatorin­nen und Initiatoren des Jugendvolksbegehrens und an alle 138 000 Unter­stützerinnen und Unterstützer, die zeigen, wie wichtig dieses Thema ist.

Die psychische Belastung der Jugendlichen ist derzeit eigentlich eine vierfache. Es wurde den Kindern und Jugendlichen in der Pandemie tatsächlich vieles abverlangt, und es wurde ihnen zum Schutz von Älteren, zum Schutz von vulnerablen Gruppen abverlangt. Dafür möchte ich den Kindern und Jugendli­chen einmal ein aufrichtiges Danke sagen, das ist keine Selbstverständlich­keit gewesen. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Der zweite Punkt, über den sehr selten gesprochen wird, ist, dass die Pandemie an sich ja auch eine psychische Belastung ist. Denken wir daran, dass allein in den Vereinigten Staaten etwa 140 000 Kinder eine enge Bezugsperson verlo­ren haben. In Österreich hatten wir im Zusammenhang mit der Pandemie glücklicherweise weniger Todesfälle als in etwa zwei Dritteln der europäischen Länder, dennoch war es ernst genug. Hätte sich das Virus aber weiter aus­gebreitet, wäre das an den Kindern und Jugendlichen sicher auch nicht spurlos vorübergegangen.

Der dritte Punkt betrifft etwas, das sich seit Jahren im Alltag als zunehmende Belastung für diese Generation angekündigt hat – da will ich nur eines he­rausgreifen –, nämlich die sogenannten sozialen Medien und den Druck, den diese auf die Jugendlichen erzeugen, der letztlich – bis hin auch zum Cybermobbing – wirklich massiv sein kann.

Die ständige Konfrontation mit negativen Nachrichten, die im Begriff des Doomscrollings kulminiert, dass das schon aufs Gemüt geht, wenn man ständig Negatives zu lesen kriegt, das führt mich zur vierten Belastung: Das sind tatsächlich aktuelle Zukunftssorgen, das ist der Ukrainekrieg, das ist die Klima­herausforderung – all das zusammen ist natürlich eine Belastung, gegen die wir etwas tun müssen.

Wir kümmern uns um vieles, was in diesem Volksbegehren gefordert wird; manches ist schon umgesetzt, einiges auf dem Weg, etliches wird noch dazukommen. Ich glaube aber, wir können noch mehr tun, wir können nämlich auch etwas zur Psychohygiene beitragen und zu dem, was wir den jungen Menschen vorleben. Wir sind derzeit verantwortlich für die Gestaltung der Welt, die Welt der Kinder und Jugendlichen, wir werden sie ihnen übergeben, und dabei soll sie in möglichst gutem Zustand sein. Wir müssen ihnen vorleben, dass wir in der Lage sind, Probleme zu erkennen, aufzugreifen und gemeinsam an konstruktiven Lösungen zu arbeiten. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Diese Welt, die wir übergeben, ist eine Welt, die euch, liebe Kinder und Jugendliche, unendlich viele Chancen bietet. Es wird sehr an euch liegen, wie ihr sie weiterentwickelt. Es gibt zwei Zitate, die da meines Erachtens gut hinein­passen; das eine Zitat ist: Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu schaffen. Das zweite Zitat stammt von Mahatma Gandhi: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ (Abg. Krisper: Oh mein Gott!)

Liebe Initiatorinnen und Initiatoren, ihr lasst die Zukunft nicht passiv auf euch zukommen, nein, ihr greift die Herausforderung auf. Ihr lasst euch ein, ihr gestaltet die Zukunft. Dazu möchte ich euch ermutigen und dafür möchte ich euch danken. Alles Gute! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

12.57

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Christian Oxonitsch. – Bitte. (Abg. Strasser – in Richtung Abg. Krisper –: Frau Kollegin! Flügel! Flügel! Breitet eure Flügel aus! Die Botschaften kennen die NEOS! Bäume umarmen!)