19.07

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundes­minister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Herzlich willkommen auch hier auf der Galerie! 84 Jahre ist die durchschnittliche Lebens­erwartung der Frauen in Österreich. 20 Jahre davon leben die Frauen bei mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit, es kommt häufig zu Krebserkrankun­gen, aber auch zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und sehr häufig ist Stress eine Hauptursache.

In diesem Zusammenhang liegt es aber vor allem auch in unserer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass jungen Frauen und Mädchen bewusst ist, wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen sind. Ich denke an Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen und die Kampagne Pink Ribbon, an die Gesundenuntersuchungen, die es in Österreich gibt, aber auch an viele betriebliche Maßnahmen für die Gesundheits­vorsorge. Das alles sind wesentliche Schritte zur Vorbeugung. Präventions­arbeit ist das Fundament dafür, dass auch Frauen im Alter eine hohe Lebensqua­lität haben. Es gibt zudem unzählige telefonische Hotlines und Beratungs­stellen, und ja, wir müssen diese Informationsquellen für sie auch wei­terhin sichtbar machen.

Machen wir aber auch die unbezahlte Carearbeit vieler Frauen sichtbar! Wö­chentlich verbringen Frauen ungefähr 32 Stunden mit Hausarbeit, mit Kinderbetreuung oder auch der Pflege von Angehörigen, 17,6 Stunden sind es etwa bei den Männern. Auch da gilt es, junge Frauen rechtzeitig dahin ge­hend zu informieren, welche Folgen und Konsequenzen es zum Beispiel hat, wenn sie zu lange in Teilzeitarbeit sind, ob gewollt oder ungewollt, welche Nachteile es aufgrund ihrer weiblichen Erwerbsbiografie gibt.

An dieser Stelle möchte ich aber nicht unerwähnt lassen, was ältere Frauen auch nach ihrer Erwerbstätigkeit alles leisten: unglaublich viele ehrenamtliche Tätig­keiten, Unterstützung ihrer Familien, Betreuung ihrer Enkelkinder. Sie leisten alle einen ungemein großen Beitrag für unsere Gesellschaft. Machen wir diese Frauen noch sichtbarer! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ziel unserer Frau Bundesminister, aber auch Ziel des uns vorliegenden Antrages ist es, weiterhin die Lebensqualität von älteren Frauen zu verbessern und mehr Bewusstsein für die Lebenssituation älterer Frauen zu schaffen.

Und ja, Frauen brauchen Sicherheit. Auch ältere Frauen brauchen Sicherheit – gesundheitliche, soziale und finanzielle Sicherheit –, und ja, es braucht, vor allem auch für ältere Frauen, einen sicheren öffentlichen, aber auch häuslichen Raum, denn auch sie sind leider Gottes von Gewalterfahrungen betroffen. Ältere Frauen reden weniger über diese Erlebnisse, holen sich vielleicht auch sel­tener Hilfe. Stärken wir diese Frauen auch in diesem Zusammenhang, machen wir sie auf Hilfsangebote bei Frauenberatungsstellen für ältere Personen aufmerksam!

In unserer politischen Arbeit haben wir unter anderem einen Fokus auf die Stärkung von Frauen gelegt. Ich erinnere an die Maßnahmen der Bun­desregierung, die auch armutsgefährdete Frauen unterstützen. Die Frau Minister hat es schon erwähnt: Pflegepaket, viele Entlastungsmaßnahmen, Aus­gleichszulagen, aber auch die Valorisierung der Sozialleistungen – eine ganz wichtige, notwendige Maßnahme. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen.)

Die Hälfte der Bevölkerung in Österreich sind Frauen, und jede Einzelne ist einzigartig. Machen wir Frauen noch sichtbarer und stärker, und zwar in jedem Alter! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

19.11

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag.a Dr.in Petra Oberrauner. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.