21.46

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Liebe Frau Staatssekretärin! Zuerst einmal herzliche Gratulation zu deinem Geburtstag, den du vorgestern gefeiert hast. Vielleicht an dieser Stelle einen frenetischen Applaus, die Frau Staatssekretärin hat Geburtstag gehabt! – Bitte. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Leichtfried: Das war gestern!)

Frau Kollegin Seidl, Ihr Hinweis auf Ihre Jugend mit dem Eiweiß und so weiter war nicht sehr charmant, aber er macht uns trotzdem fröhlich. Im Tourismus­ausschuss hat uns die Staatssekretärin die neue Tourismusförderung vorgestellt. Da war auch die Informationsoffensive für Betriebsnachfolger dabei, die wir dann in einem Entschließungsantrag an die Regierung herangetragen haben, nämlich: Schaffung zusätzlicher niederschwelliger Informationsangebote zur gezielten Unterstützung kleinstrukturierter Tourismusbetriebe bei der Betriebs­nachfolge. (Zwischenruf der Abg. Krisper.) Die Opposition war dafür, aber hat dann gleichzeitig wieder kritisiert und den Verdacht geäußert, wir möchten da vielleicht der Wirtschaftskammer etwas zukommen lassen oder die Wirtschaftskammer unterstützen.

Frau Kollegin Seidl und Herr Hauser, der ja dann auch noch sprechen wird, das ist eine der Broschüren der Wirtschaftskammer Österreich (eine Broschüre der WKO mit der Aufschrift „Einfach Nachfolgen.“ in die Höhe haltend), wenn Sie sich diese anschauen (Zwischenruf des Abg. Loacker) – und auch Herr Loacker –, dann wissen Sie ganz genau (Zwischenruf des Abg. Hoyos-Trauttmansdorff), dass die Wirtschaftskammer die Beratung natürlich ernst nimmt. Es gibt einerseits die Wirtschaftskammer Österreich und andererseits, wie Sie wissen, neun Länder­kammern, die sich diesem Thema der Betriebsnachfolge und Übergabe auch sehr widmen. (Abg. Loacker: ... solche Prospekte!) Da besteht also kein Bedarf. Aller­dings ist es natürlich nur gut, wenn wir vonseiten des Parlaments und der Regierung helfen. (Zwischenruf der Abg. Tomaselli.) Es ist dringend notwendig, Betriebsübergaben zu unterstützen – gerade in der Sparte Tourismus. Es gibt insgesamt geschätzt 65 000 Betriebe, die vor der Übergabe stehen (Zwischenruf des Abg. Hoyos-Trauttmansdorff) – davon 23 Prozent aus dem Tourismus, also ungefähr 15 000 Betriebe. Da sieht man, wie notwendig diese Initiative ist.

Die Frau Staatssekretärin hat im Tourismusausschuss natürlich auch die neue Tourismusförderung vorgestellt, die im Prinzip auf vier Säulen beruht: dem Tourismusinvestitionskredit mit 5 Millionen Euro – wir haben nachgefragt, das Kapital ist ausreichend –; dem Nachhaltigkeitsbonus, mit dem wir Ökologie, Digitalisierung und besonders Mitarbeiter entsprechend fördern; der Jungunter­nehmerförderung mit einem Einmalzuschuss des Bundes von 7,5 Prozent bei gewissen Voraussetzungen; und ganz wichtig natürlich auch: der Haftungsüber­nahme durch die OeHT. Dies sind wichtige Instrumente für das Unternehmens­wachstum und die Verbesserung der Finanzstruktur; auch der Eigenkapitalanreiz ist mit dem Schwerpunkt Equity Growth vorhanden. Die 270 Millionen Euro dürften ausreichend sein; und es gibt auch die Zusage, dass wir nachbessern.

Die Wintersaison – und das ist die gute Nachricht – war eine hervorragende. Wir haben den Anschluss wieder geschafft. Wir haben die Coronazeit mehr oder weniger überwunden und können zur Wintersaison in Österreich sagen: Wir sind wieder da! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP.)

Auf der Interalpin, die letzte Woche in Innsbruck stattgefunden hat, waren 35 000 Messebesucher. Auf einem 4 Hektar großen Messegelände haben 650 Firmen aus 50 verschiedenen Nationen ihre Waren präsentiert. Die Inter­alpin ist die globale Messe überhaupt. Es gibt ganz wenige Messen in Österreich, die davon sprechen können. Das ist die internationale Messe und die zentrale Marktschau auf der Welt für alpine Technologie und den alpinen Tourismus.

Die Redezeit ist bei mir leider nicht so lange, deshalb muss ich etwas abkürzen. Ich darf Ihnen nur etwas sagen: Tourismus – und das hat ein gescheiter Tiroler einmal herausgefunden – ist jene Wirtschaftsform mit der breitesten Wohl­standsverteilung über das ganze Land, bis in die Dörfer und Täler unseres Landes – das war Bürgermeister Jochl Grießer, ein Berater.

Der Tourismus liefert höchste Wertschöpfung für das Land, bei breitester Wohl­standsverteilung über das ganze Land, auf geringster Fläche unserer Heimat – die Grünen mögen zuhören! –, nämlich 1 Prozent der Staatsfläche, und in Tirol, wo wir doch einige sparsame Seilbahnen haben, ungefähr 3 Prozent meiner Heimat. (Abg. Hoyos-Trauttmansdorff: Sparsame Seilbahnen?) Es ist sparsamst und hat den effizientesten Energieeinsatz mit 0,32 Prozent des Gesamtenergie­einsatzes. Den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie von allen Sparten und Wirtschaftsformen in diesem Lande hat die Sparte Tourismus mit 56 Prozent, deshalb erbitte ich mir Respekt vor dem Wintertourismus und Freude am Skifahren. (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

21.51

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Erasim. – Bitte. (Abg. Hoyos-Trauttmansdorff: Vergiss die Zeitung nicht!)