13.38

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Ganz kurz zu Beginn, zum Durchatmen, darf ich den Seniorenbund Olbendorf aus dem Südburgenland ganz herzlich begrüßen. – Schön, dass Sie auch da sind! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Herr.)

Ich darf jetzt zu den wichtigen, wesentlichen Kulturthemen im Rahmen dieser ORF-Debatte kommen. Wir stehen ja jetzt, vor dem Sommer, auch vor der Jahreszeit, in der viele Kulturfestivals, Open-Air-Festivals in ganz Europa, in ganz Österreich stattfinden. Eine der vermutlich schönsten und beeindruckendsten Freiluftbühnen der Welt befindet sich in Italien, in einem Ort namens Ravello, einem Küstenort. Die Bühne steht auf Klippen, das Publikum blickt auf das Orchester und überblickt eine ganz wunderbare Landschaft.

Warum erzähle ich Ihnen das? – Weil genau vor drei Tagen nämlich dort das ORF-Radio-Symphonieorchester aufgetreten ist, als Botschafter Österreichs, als Aushängeschild Österreichs (Abg. Loacker: ... Budget hat ..., das RSO ...!), und es ist ein sehr, sehr wichtiger Klangkörper der zeitgenössischen Musik, der zeitge­nössischen Kunst in Österreich und in Europa. Natürlich war es äußerst wichtig – und da waren sich sehr viele einig –, dass dieses Orchester, das Radio-Symphonie­orchester, erhalten wird.

Dass sie in Ravello aufgetreten sind, das war natürlich nicht über Nacht, sondern sehr, sehr lange im Voraus geplant. Es ist ganz normal und in der Kulturwelt auch bekannt, dass bei Orchestern – oder auch sonst bei Festivals – natürlich sehr, sehr lange im Voraus geplant werden muss, und deswegen ist natürlich eine langfristige Sicherung ganz, ganz wesentlich für sie.

Das Radio-Symphonieorchester ist also gesichert. Da war sich die Bundesregie­rung auch einig und hat sich ganz klar dazu bekannt. Es gibt jetzt also für die nächsten drei Jahre, von 2024 bis 2026, 10 Millionen Euro pro Jahr extra für den Erhalt des Radio-Symphonieorchesters, und es ist im Gesetz auch ganz klar formuliert, dass bis 31. Dezember 2025 auch ein Zukunftskonzept vorgelegt werden muss, was dann danach, ab 2026, passieren soll, wie das weitergeht. Es ist also nachhaltig abgesichert – denn das ist die Aufgabe der Politik, auch der Kulturpolitik: den Rahmen zu schaffen, damit Künstlerinnen und Künstler frei arbeiten können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Der ORF hat einen Kultur- und Bildungsauftrag, und ich würde schon meinen, dass dieser in sehr vielen Punkten sehr gut erfüllt wird, nämlich wirklich sehr gut. Gerade auf Ö1 ist bei Literatur- und Jazzsendungen ein wesentlicher Punkt, dass diese Sparten in Österreich auch gepflegt und weitergeführt werden und das zeitgenössische Kulturschaffen auch sichtbar gemacht wird.

ORF 2 überträgt viele Festivals, auch kleinere, aus ganz Österreich, macht Kultur für viele, für alle Menschen in ganz Österreich zugänglich. Und ich möchte auch noch erwähnen: Der ORF kümmert sich nicht nur um eine Spitze, also um Klassikfestivals wie in Bregenz oder Salzburg. Letztes Wochenende erst gab es ein ganz, ganz großartiges Festival in Oberösterreich, das Woodstock der Blasmusik – eigentlich mittlerweile ein Popfestival, muss man sagen – mit 130 Bands, auch aus Deutschland und aus der Schweiz. (Abg. Lindner: Oder das Donauinselfest!) Es hatte über 80 000 Besucher und wurde live in ORF III übertragen. Ich finde, das ist auch ein ganz, ganz wesentlicher Beitrag für dieses Kulturland, für das Musikland, auch für junge Menschen. Es haben dort 19 000 Menschen miteinander musiziert, und das hat ORF III auch übertragen. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Weratschnig. – Abg. Leichtfried: Seid ihr jetzt aufgewacht?)

Der ORF ist ein wichtiger Partner für die Kreativwirtschaft. Wir haben es heute schon von meinem Kollegen Kurt Egger gehört: 120 Millionen Euro werden für Kunst und Kultur ausgegeben, über 100 Millionen Euro auch für die Filmwirtschaft. Der ORF ist ein guter Partner für die Kultur, er ist ganz wichtig. Man kann natürlich immer noch etwas besser machen, aber das ist ja überall so.

Jedenfalls: Das Radio-Symphonieorchester wird weiterhin für alle in Österreich und darüber hinaus spielen, und das ist ein sehr, sehr erfreulicher Aspekt dieses Tagesordnungspunktes. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ord­neten der Grünen. – Ruf bei der ÖVP: Das war eine gute Rede!)

13.42

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Mag.a Julia Seidl. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.