20.28
Abgeordneter Süleyman Zorba (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Künstliche Intelligenzen und auch darauf basierende Systeme und Applikationen spielen heute schon eine Rolle in unserem Leben, und es wird auch in Zukunft nicht weniger werden, davon ist auch der Bildungsbereich nicht wirklich ausgenommen. Das ist eben nicht nur uns, sondern auch den Schülerinnen und Schülern aufgefallen: Am 30. Mai dieses Jahres haben sie im Schüler:innenparlament einen Antrag zum Thema: Künstliche Intelligenz gehört auch in den Klassenraum!, beschlossen. Das hat uns den Impuls gegeben. Viele Dinge waren schon im Laufen, und dann haben wir uns für diesen Antrag entschlossen, um auch konkret festzuschreiben, was schon da ist und was noch fehlt.
Seit 2019 hat sich vieles in unserem Bildungssystem und auch im Bildungsbereich getan. Fehler, die vorher schon da waren, wurden sichtbarer und Dinge, die überhaupt gefehlt haben, sind an die Oberfläche gekommen. In diesen vergangenen Jahren hat sich einiges getan, deshalb wurden auch viele Schritte zum Ausbau der digitalen Infrastruktur gesetzt: Eine Geräteinitiative wurde gestartet, um Schülerinnen und Schüler mit Laptops auszustatten, ein Gütesiegel für Lernapps wurde eingeführt und digitale Lernplattformen wurden aufgebaut. Zusätzlich gibt es ein neues Schulfach, ein Pflichtfach mit dem Namen digitale Grundausbildung ab der 5. Schulstufe und ein verstärktes Angebot von Fort-, Weiter- und Ausbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen.
Nach dieser Digitalisierungsoffensive für unsere Schulen gilt es jetzt, den nächsten Schritt zu gehen, um unsere Schülerinnen und Schüler auf die Zukunft vorzubereiten, nämlich die künstliche Intelligenz und darauf basierende Systeme und Anwendungen in den Bildungsalltag einzubauen. Deshalb soll es bis zum Jahresende ein Expert:innengespräch geben, um die KI-Strategie auszubauen, damit das ein Dokument ist, das eben nicht starr dasteht, sondern auch lebt; die Erweiterung des Achtpunktedigitalisierungsplans um den Themenbereich künstliche Intelligenz, um sicherzustellen, dass das Thema künstliche Intelligenz in unsere Bildungsstrategie integriert wird; Aus-, Fort- und Weiterbildungen für Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen zum Thema künstliche Intelligenz, damit auch sie mit dem Wandel mithalten können; und weitere Maßnahmen im Unterricht, die man benötigt, um mit diesen technologischen Entwicklungen mitzukommen.
Schlussendlich soll auch geprüft werden, inwieweit Leistungsbeurteilungen und abschließende Arbeiten weiterentwickelt werden können, um die Eigenleistung der Schülerinnen und Schüler sichtbar zu machen und diese auch zu fördern.
Ein weiterer Punkt, der heute noch nicht angesprochen wurde und mir ganz besonders wichtig ist, ist der vermehrte Einsatz von Open-Source-Produkten. Anwendungen und Systeme, die mit einem offenen Quellcode arbeiten, können und werden uns bei unserem Ziel unterstützen, unsere digitale Souveränität weiter auszubauen und unsere Resilienz in diesem Bereich zu stärken. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Der Herr Kollege hat es schon angesprochen: Das ist nicht nur zum Schutz der Privatsphäre und für den Datenschutz gut, sondern soll auch den Umgang damit den Schülerinnen und Schülern näherbringen.
Die Zukunft ist also digital, und wir müssen sicherstellen, dass unsere Bildungseinrichtungen mit dieser Entwicklung Schritt halten können. Um unseren Schülerinnen und Schülern eben das Bestmögliche bieten zu können, bitte ich euch, dem Antrag zuzustimmen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
20.32
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist nun Mag.a Dr.in Maria Theresia Niss. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.