17.52

Abgeordnete Dr. Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Minister! Werte Kollegen und Kolleginnen, insbesondere Kollegen der FPÖ! Stellen Sie sich vor, Sie sind eine junge Frau, gut ausgebildet und voller Hoffnung für die gute Zukunft Ihrer Töchter. Dann kommt ein Terrorist mit einer Kalaschnikow daher, drängt Sie zurück in die Küche und sagt: Da bleibst du jetzt!, und verabschiedet dann 70 Dekrete, die dir verbieten, in die Schule zu gehen, deine Kinder in die Schule zu schicken, überhaupt allein einkaufen zu gehen. Er negiert einfach deine Universitätsabschlüsse, du kannst nicht einmal allein irgendwo hinreisen.

Daneben sehen Sie dann ein Bild einer illustren Männerrunde, mit an Bord ein paar Herren aus Österreich auf Delegationsreise. Diese fordern dann – und versprechen dem erwähnten Terroristen mit der Kalaschnikow, dass sie sich in Europa dafür einsetzen werden –, dass diese Terroristen von uns als recht­mäßige Regierung anerkannt werden. – Das klingt unglaubwürdig, ist aber genau so passiert.

Ich möchte hier nur damit schließen, dass die FPÖ nicht dabei war, als wir die afghanische Community ins Parlament eingeladen haben, um uns darüber auszutauschen, wie wir in Österreich dafür sorgen können, dass sie nicht immer nur die Bad Boys und Bad Girls sind, und wie deren Integration besser funktionieren kann. Sie waren nicht dabei, als ich den afghanischen Oppositions­führer nach Österreich eingeladen habe und alle anderen Parteien sich mit ihm beraten haben: Was können wir in Europa tun, um diesen Terror in Afghanistan abzustellen? Sie waren auch beim Antrag nicht dabei.

Ich hoffe sehr, dass Sie jetzt, heute mitstimmen, für die Menschenrechte, für die Menschen, vor allem für die Frauen und die Mädchen in Afghanistan, und sich nicht nur dann dafür einsetzen, wenn jemand dorthin hinreist, um uns zu beweisen, dass alles gar nicht so schlimm ist. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.54

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Selma Yildirim. – Bitte.