17.04
Abgeordnete Ulrike Maria Böker (Grüne): Einen wunderschönen guten Abend! Ich dachte ja, dass bei dieser Debatte zu Kunst und Kultur alle Sessel besetzt sein werden und diesem wichtigen Schnittstellenthema ganz aufmerksam gelauscht wird. Dem ist nicht ganz so (Abg. Meinl-Reisinger: Aber ich bin als Klubobfrau da!), ich habe das aber schon als Abgeordnete zum Landtag erleben dürfen.
„Was wäre Österreich ohne Kunst und Kultur?“, wie mein Vorredner Laurenz Pöttinger schon gefragt hat. – Wir wären ein armes Land.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Herr Staatssekretär! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Ich darf heute das erste Mal hier im Hohen Haus eine Rede schwingen, zum Thema Kunst und Kultur. Ich komme aus Kunst und Kultur, speziell aus dem zeitgenössischen Bereich, Festival der Regionen et cetera, et cetera. Ich habe aber auch als Politikerin dieses Thema immer sehr hochgehalten, ob das auf der kommunalen oder der Landesebene war, oder, wie heute hier überraschenderweise, auch im Nationalrat.
Sehr erfreulich ist, dass das Kunst- und Kulturbudget 2024 das vierte Jahr in Folge deutlich gestiegen ist. Das haben meine Vorrednerinnen und Vorredner schon gesagt. Ich möchte, wie es auch schon zwei Vorredner:innen, insbesondere Julia Seidl, getan haben, einen Schwerpunkt hervorheben, der mir ein Herzensanliegen und eine Leidenschaft ist: das Thema Baukultur. – Es gäbe natürlich noch eine zweite, nämlich die freie Szene, aber das geht sich in 3 Minuten nicht alles aus.
Die Umsetzung der baukulturellen Leitlinien des Bundes, die ja schon 2017 beschlossen wurden, steht im Regierungsprogramm, das ich 2019 mitverhandeln durfte, und ich bin noch immer sehr stolz darauf, dass das im Regierungsprogramm drinnen steht. Baukultur ist nicht das schöne Gebäude! (Beifall bei den Grünen sowie der Abgeordneten Höfinger und Pöttinger.)
Baukultur ist Mobilität, ist Raumordnung, ist Klimaschutz, ist Denkmalschutz. Baukultur ist dort, wo Menschen ihren Lebensraum haben. Der Bund spielt eine bedeutende Rolle für die Entwicklung der Baukultur. Er ist Bauherr, Besitzer und Betreiber von Immobilien und kann in diesen Funktionen die Baukultur aktiv mitgestalten sowie auch Vorbildwirkung entfalten. Die BIG ist dabei ein großer Player, und ich durfte vor 14 Tagen dabei sein, als die BIG, die wirklich vorbildlich arbeitet, mit dem österreichischen Staatspreis für Architektur ausgezeichnet wurde.
Das Licht blinkt, ich kann nicht mehr allzu lange reden, aber Baukultur braucht Tradition und Innovation. Darum ist es sehr wichtig, dass der Denkmalschutz mehr Unterstützungsmöglichkeiten hat. Ich konnte aus der kommunalen Erfahrung erkennen, wie wichtig es ist, Historisches zu sanieren, aber auch zeitgemäße, gegenwärtige Architektur zuzulassen.
Ich möchte noch eines besonders hervorheben: Man denkt mit diesem Kulturbudget über die Legislaturperiode hinaus. Es wäre schön, wenn das auch in anderen Bereichen geschehen würde, dass wir nicht immer in diesen kleinen, engen Legislaturperioden denken; das wäre gut. Das würde jetzt auch zu diesem letzten Jahr passen.
Ich möchte Frau Staatssekretärin Andrea Mayer und ihrem Team ganz herzlich für diese großartige Arbeit danken und freue mich, mit allen hier, mit euch, in Zukunft gemeinsam zusammenzuarbeiten. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)
17.07
Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Harald Troch. – Bitte.