15.52

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Auf die Bäuerinnen und Bauern, vor allem im öffentlichen Diskurs, prasseln immer wieder jede Menge Wünsche, Anliegen, Ansprüche nieder. Wir leben aber irgendwie auch da in einem Zeitalter der Widersprüche. Zum einen wird Tierschutz gefordert – das ist legitim, wir liefern Tierwohl –, während zum Beispiel die Strohschweine eher verhalten gekauft werden. Wir brauchen den Klimaschutz, er wird eingefordert. Wir liefern das Öpul, es wird aber parallel dazu auf europäischer Ebene über das Mercosur-Abkommen diskutiert. – Das sind ganz eindeutig ganz fundamentale Widersprüche.

Ich möchte Christian Dürnberger vom Messerli-Institut – das ist ein Teil der Vetmed – zitieren, der in einem seiner letzten Bücher schreibt: Es braucht einen neuen Vertrag zwischen den Bäuerinnen und Bauern, den Konsumentinnen und Konsumenten und damit den Bürgerinnen und Bürgern. – Zitatende.

Unsere Programme – und danke dir, Herr Minister –, die im Öpul und in anderen Maßnahmen abgebildet sind, sind in Wahrheit ein Teil dieses Vertrages, der festlegt, wie ein neuer Konsens ausschaut oder ausschauen beziehungsweise fortgeschrieben werden könnte. Bäuerinnen und Bauern sind Naturschützer, Bäuerinnen und Bauern sind Tierschützer und Bäuerinnen und Bauern sind Klimaschützer. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.) Ich möchte mich herzlich bei allen Bäuerinnen und Bauern in Österreich für die Arbeit jahrein, jahraus bedanken.

Zweiter Teil: Herzlichen Dank für dieses Impulsprogramm, das im land- und forstwirtschaftlichen Budget abgebildet ist, und dafür, dass im Speziellen bis 2027 360 Millionen Euro neu in die Landwirtschaft investiert werden. Wo geht das Geld hin? – Das ist jetzt mein Teil: direkt zu den Betrieben. Öpul-Abgeltung von Umweltleistungen: ein Plus von 8 Prozent. Die Ausgleichszulage für die Bergbauern: plus 8 Prozent. Auch die Investitionsförderung wird um satte 64 Millionen Euro erhöht. Damit können wir noch mehr in Klima, Tierwohl, Emissionsreduktion und Wassermanagement investieren.

Diese Gelder machen in Summe 1,9 Milliarden Euro aus, aber das ist kein geschenktes Geld – das wird oft missverstanden –, das sind auch keine klassischen Förderungen, sondern das ist Geld für erbrachte Leistungen. Ich sage Ihnen das ganz offen: Die Bäuerinnen und Bauern – wir – machen ihren Job gerne, aber wir brauchen tagtäglich auch unser Einkommen, ein faires Einkommen, damit wir dieses Leistungsniveau auch erhöhen können. Dieses Budget schafft neue Möglichkeiten, über unsere Leistungen auch Geld zu verdienen. – Ein herzliches Dankeschön dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Es ist aber auch wichtig, über jene Gelder zu sprechen, die nicht direkt auf die Höfe kommen – das wird oft ein wenig stiefmütterlich behandelt und in der Diskussion vernachlässigt. Ich habe mir den Teil Forschung und Entwicklung herausgenommen: ein Plus von 35 Millionen Euro. In unseren höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalten in Wieselburg und auch in Raumberg-Gumpenstein und auf unseren Universitäten, auf der Boku und auch auf der Vetmed, wird viel geforscht. Zum einen betrifft das die Digitalisierung. Da schauen wir, dass im Bereich Umweltschutz und Effizienz etwas weitergeht und dass neueste Technologien auch im überbetrieblichen Einsatz verwendet werden können.

Wir forschen zum klimafitten Stall. Es ist wichtig zu erwähnen: Da geht es um eine effiziente Fütterung und letztendlich auch um eine Reduktion der Emissionen. Wir forschen im Bereich Ibest – das ist ein Programm, im Rahmen dessen wir uns anschauen, wie der Schweinestall der Zukunft ausschaut –, zum Tierwohl, aber auch zur Sicherheit der Bäuerinnen und Bauern, wenn sie mit den Tieren arbeiten, im Sinne des Mitarbeiterschutzes. Wir schauen uns dort aber auch wirtschaftliche Aspekte an, weil das österreichische Mastschwein auch in Zukunft im europäischen Kontext wettbewerbsfähig bleiben soll.

Diese Forschungsergebnisse werden den Bäuerinnen und Bauern – uns – in den Betrieben helfen, Normen einzuhalten, den Herausforderungen der Märkte entsprechen zu können, effizienter zu werden und letztendlich auch bessere Betriebsergebnisse zu erzielen.

In diesem Sinn ein herzliches Dankeschön für dieses Budget. Es ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die Zukunft. – Glück auf! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

15.57

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schmiedlechner. – Bitte sehr.