16.44

Abgeordneter Alois Kainz (FPÖ): Herr Bundesminister! Herr Staats­sekretär! Geschätzte Damen und Herren! Geschätzte Zuseher auf der Galerie und zu Hause vor den Bildschirmen! Zu Kollegen Schmuckenschlager, der eingangs erwähnt hat (Abg. Prinz: Gute Rede!), dass wir da - - (Abg. Egger: Na, das war wirklich eine gute Rede! Tschuldigung, Kollege! Sehr gute Rede! – Zwi­schenruf bei der FPÖ. – Abg. Strasser: Ist ja keiner!) – Ihre unqualifizier­ten Aussagen hört man auch weiter hinten, da muss man nicht vorne sitzen. Aber eigentlich ist meine Zeit anders zu verwenden, nicht für Ihre unqualifizierten Aussagen! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP: Ist ja nur eine Beschreibung der Realität! Vertragen Sie die Wahrheit nicht?)

Nun zu unseren Wäldern, die eine wichtige Lebensgrundlage in unserem Land und für unser Land sind; sie dienen als Lebensraum, als Schutzwald und sind zugleich Klimakämpfer und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die ge­samte Wertschöpfungskette der Holzverarbeitung umfasst 172 Betriebe und schafft für rund 300 Menschen Arbeit. Jeder 15. Arbeitsplatz in Öster­reich ist auf die Forst- und Holzwirtschaft zurückzuführen, damit zählt die Holz­branche zu den größten Arbeitgebern in Österreich. Ganz wichtig – vor allem im ländlichen Raum – sind die holzverarbeitenden Industrien. Sie sind ein wichtiger Arbeitgeber und auch für unsere regionale Wertschöpfung von ganz großer Bedeutung.

Zusätzlich ist der Wald auch noch ein Klimakämpfer, er bindet 40 Prozent der Menge der jährlichen Treibhausgasemissionen in Österreich, die sich dadurch nicht in unserer Atmosphäre befinden. Je gesünder ein Baum ist, desto besser kann er seine Funktionen ausüben. Eine klimafitte Waldbewirt­schaftung ist ein wichtiger Schritt zu einem gesunden Wald, deshalb ist die Ein­richtung des Waldfonds und die Aufstockung um 100 Millionen Euro ein ganz wesentlicher Schritt. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Aber es soll auch nicht so sein, dass mit dem Waldfonds nur ÖVP-Klientel be­dient wird (Oh-Rufe bei der ÖVP) und so wie in den letzten Jahren nur ein paar große Grundbesitzer einen wahren Geldregen erhalten (Rufe bei der ÖVP: Na geh!), wie aus parlamentarischen Anfragen hervorgeht. (Beifall bei der FPÖ.)

Vielmehr muss für eine solche Einrichtung das Ziel sein, unsere Wälder fit zu be­kommen, fit zu erhalten, und das flächendeckend. Es darf aber auch nicht das Ziel sein, Absatzmaßnahmen für Holz zu fördern oder Schadenersatzzahlun­gen nach Naturkatastrophen zu leisten, vielmehr müssen auch Maßnah­men gesetzt werden, die dem Wald in erster Linie zugutekommen, von der Bor­kenkäferbekämpfung bis zur Steigerung der Baumartenvielfalt, und damit einhergehend die Steigerung der Biodiversität in unseren Wäldern. Der Wald darf aber nicht als losgelöstes Wirtschaftsgut betrachtet werden, der Wald ist jenseits seiner Besitzstrukturen Allgemeingut.

Was es dringend braucht, ist ein ehrliches Bekenntnis unserer Bundesregierung zu unseren Wäldern. Ein solches fehlt aber nach wie vor, denn auf der einen Seite wird von Bundesminister Totschnig so getan, als ob man alles er­denklich Mögliche für den Erhalt unserer Wälder tut, aber auf der anderen Seite geht der grüne Koalitionspartner her und rodet hektarweise den Wald mit dem Argument des Klimaschutzes, um riesige Windkraftanlagen mitten in unse­ren Wäldern zu errichten. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei Grünen und ÖVP.) Umweltschutz und Naturschutz schauen anders aus! (Abg. Lukas Ham­mer: Der Wind kommt sogar noch aus dem Ausland rein! Ganz böse!)

Zum Schluss: Herr Präsident, treten Sie zurück, damit erweisen Sie Ihrer eigenen Klientel einen großen Dienst! (Beifall bei der FPÖ.)

16.48

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Eßl. – Bitte sehr.