18.44

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Willkommen zurück, Herr Prä­sident! Herr Staatssekretär! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Egal über welches Thema wir im Rahmen der Budgetde­batte sprechen, direkt oder indirekt hat es immer auch mit der Jugend zu tun. Alle Entscheidungen, egal ob sie das Bildungsangebot oder auch die Pensionen betreffen, müssen weise und vorausschauend getroffen werden, weil sie Auswirkungen auf die Zukunft der jungen Generation haben.

Obwohl Sie die Jugendstaatssekretärin sind, haben Sie budgetär ehrlicher­weise nur einen sehr kleinen Hebel, um Jugendpolitik zu machen. Wichtig ist da­her, dass wir die Jugendförderung für die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit für das Jahr 2024 zumindest der Teuerung entsprechend anpassen. Umgekehrt – und das habe ich Ihnen auch im Ausschuss schon gesagt – fehlt mir aber der langfristige Pfad, wie Sie den enormen Wertverlust von 40 Prozent, der sich über die Jahre summiert hat und damit die Arbeit der Jugendorga­nisationen deutlich erschwert, wieder wettmachen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Die Anforderungen an die Jugendorganisationen sind durch die mannigfa­chen Krisen, wie zum Beispiel Corona, nicht gesunken, sondern im Gegenteil eben gestiegen. Corona und die Folgen von Corona beschäftigen uns ja nach wie vor. Wenn ich mich zurückerinnere: Als ich 18, 19 Jahre alt war – so lange ist das jetzt auch noch nicht her –, war es unvorstellbar, dass ich nicht in die Schule gehen kann, ausgehen kann oder mich mit Freunden treffen kann.

Wie wir mittlerweile aus Studien leider wissen, hat die Zahl der Jugendli­chen mit psychischen Erkrankungen infolge der Coronapandemie und der damit verbundenen Einschränkungen stark zugenommen. Noch erschreckender, und auf diesen Punkt möchte ich noch eingehen, sind aber die aktuellen Zahlen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, was Suizide von Jugendlichen betrifft. Wenn die zweithäufigste Todesursache bei unter 18-Jährigen Suizid ist, dann ist wirklich Feuer am Dach, Frau Jugendstaatssekretärin. Da können wir nicht wegschauen. Ganz im Gegenteil: Wir sehen, dass wir da immer noch ein Problem haben. Wir sehen, dass Maßnahmen wie Gesund aus der Krise wahrscheinlich nicht zu 100 Prozent ge­griffen haben, oder anders gesagt, vielleicht noch mehr zu tun ist. Fakt ist, diese Zahlen lügen nicht. Sie sind ein dringender Aufruf, zu handeln. (Beifall bei der SPÖ.)

Daher zum Abschluss noch einmal der Appell an Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Bundesregierung: Es braucht die langfristige Finanzierung von Psychotherapieplätzen auf Krankenschein. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Es braucht auch mehr Vertrauenspersonen an den Schulen, mehr Schulpsychologinnen und -psychologen und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter – und zwar jetzt und nicht erst morgen. (Beifall bei der SPÖ.)

18.47

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Carina Reiter. – Bitte, Frau Abgeordnete.