18.47

Abgeordnete Carina Reiter (ÖVP): Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuschauerinnen und Zuschauer! Zum krönenden Abschluss des Tages geht es jetzt um das Jugendbudget. Unsere Jugend ist oft vielen Vorurteilen ausgesetzt. Es heißt, alle Jugendlichen sind so verwöhnt, sie sind alle so faul, sie fordern alle so viel. Es zahlt sich aber aus, sich näher mit unserer Jugend auseinanderzusetzen. Als Einstieg kann ich da wärmstens die Ergebnisse der Ö3-Jugendstudie empfehlen. Damit versteht man nämlich etwas besser, wie die Jugend, wie die Jungen ticken. An dieser Umfrage haben immerhin 40 000 Jugendliche teilgenommen. Wenn das nicht repräsentativ ist, dann weiß ich auch nicht. Da haben wir schon mit viel schlechteren Umfragen zu tun gehabt.

Was sagt diese Studie? – Die Lehre im Trend sehen 73 Prozent; bereit, am Wochenende zu arbeiten, wären 83 Prozent; gerne ein Influencer, Blogger oder E-Sportler werden, das könnten sich 32 Prozent vorstellen; die Ehe oder Verpartnerung als Lebensziel sehen 67 Prozent; Druck in der Schule belastet 54 Prozent; die weltweiten Krisen bereiten Angst, das sagen 57 Prozent; und für gleiche Chancen von Männern und Frauen sind 96 Prozent. Sogar 65 Prozent sagen, Politik und politische Prozesse interessieren sie, weil da ja vieles entschieden wird, das ihr Leben betrifft. Man sieht eigentlich, wie bodenständig unsere Jugend ist und wie sehr sie im Leben steht. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Schauen Sie sich die Studie an, machen Sie quasi einen Deepdive, schauen Sie sich an, wie die Jugend, also die Gen C wirklich tickt! Jenen, die dann überrascht sind, kann ich nur sagen: Reden Sie öfter direkt mit jungen Leuten, das hilft. Es gibt viele junge Leute, die anpacken wollen, die etwas weiterbringen wollen, die motiviert sind und vor allem auch ernst genommen werden wollen.

Bei seiner Budgetrede hat unser Finanzminister Magnus Brunner schon erläutert, dass es bei diesem Budget darum geht, mit Optimismus Österreichs Wohlstand zu erhalten und aktiv die Zukunft zu gestalten.

Das macht es aus. Die Zeiten sind nicht einfach, und es ist in Zeiten wie diesen auch nicht einfach, ein Budget zu machen. Trotzdem muss man den Willen haben, gestalten zu wollen. Da ich den Debatten der letzten beiden Tage so zugehört habe, muss ich ehrlich sagen, Österreich darf kein NPC sein, wenn es um das aktive Gestalten unserer Zukunft geht. Da jetzt ein paar fragend schauen: NPC ist ein Non-Player Character. Das kann man aber auch googeln.

Die Mittel für die Jugendlichen sind über ganz viele verschiedene UGs verteilt. Da geht es um Studienbeihilfe, Valorisierung der Familienleistung, Familienbonus, den Familienlastenausgleichsfonds, aka Flaf, den Schülergelegenheitsverkehr oder auch zum Beispiel die Jungbauernförderung im Rahmen der GAP und die Kinderschutzmaßnahmen, die wir kürzlich getroffen haben. (Abg. Shetty: Wo ist die Psychotherapie?) Es sind also unzählige Bereiche quer durchs Budget, die die Jugend betreffen und wofür eigentlich viele Mittel für diesen Bereich eingesetzt werden.

Ein sehr essenzieller Teil in der UG 25, zu dem wir ja hier auch diskutieren, ist der Bereich der Bundesjugendförderung. Da geht es um die Förderung von Maßnahmen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, also genau um die Förderungen von Vereinen wie der Trachtenjugend, dem Jugendrotkreuz, den Pfadfindern, der Landjugend und noch vielen mehr, die sehr wichtige Arbeit leisten (Zwischenruf des Abg. Kollross), wenn es darum geht, jungen Menschen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, eine Anlaufstelle zu bieten.

Wir investieren in unsere Zukunft, und unsere Zukunft ist die Jugend – das sollte uns allen bewusst sein. Es geht um heute, und zwar wegen morgen. Deshalb ist es in unser aller Sinne, gemeinschaftlich und optimistisch an diesem Morgen zu arbeiten. Im Sinne eines Generationendenkens, glaube ich, können wir es mit Sartre halten. Der hat nämlich gesagt: Die Jugend sollte wissen, dass sie einmal alt wird, und die Alten sollten sich erinnern, dass sie einmal jung waren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

18.52

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Rosa Ecker. – Bitte, Frau Abgeordnete.