13.27
Abgeordneter Alexander Melchior (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Minister! Wir merken, dass Südtirol immer ein sehr emotionales Thema für uns in Österreich ist. Wir merken bei diesem Thema auch, dass wir eine starke Verbundenheit mit Südtirol haben. Wir haben eine Schutzfunktion, aber wir merken es auch im täglichen Leben: Viele von uns fahren nach Südtirol auf Urlaub, und Südtiroler kommen gern zu uns. Wenn ein Südtiroler in der Wiener Stadthalle spielt, dann feuern wir ihn an, als wäre er ein Österreicher. (Abg. Belakowitsch: Als wäre er, genau! Als wäre er!) Es gibt da also eine ganz starke Verbundenheit.
Was das Thema der Doppelstaatsbürgerschaft angeht, erleben wir aber – Reinhold Lopatka hat es vorhin auch gesagt –, dass wir da ein Thema angreifen, das sehr mit Vorsicht zu genießen ist. Auf der einen Seite ist es kein großes Thema bei den Südtirolern – es war auch im Landtagswahlkampf kein Thema –, aber wir merken auch, dass wir innerhalb einer Europäischen Union, der wir seit 28 Jahren als Mitglied angehören, wo man sich überall niederlassen kann, wo man überall zu Hause sein kann, das Thema der Doppelstaatsbürgerschaft immer weniger brauchen.
Der dritte und für mich wesentliche Punkt ist aber: Wir haben gesehen, dass Südtirol immer dann stark ist, wenn es ein geeintes Südtirol gegeben hat, wenn es eine starke Einheit gegeben hat und diese starke Einheit sehr stark aufgetreten ist. Und gerade dieses Thema der Doppelstaatsbürgerschaft treibt da immer wieder einen Keil rein, und man merkt, dass es da zu einer großen Polarisierung kommt. Aus meiner Sicht sollten wir das vermeiden, und deswegen werden wir dem Antrag auch nicht zustimmen. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
13.29
Präsident Ing. Norbert Hofer: Herr Abgeordneter Peter Wurm gelangt nun zu Wort. – Bitte schön.