12.15

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Sportminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zunächst möchte ich eine Gruppe aus der Steiermark, nämlich die SPÖ Frauen Steiermark, hier im Parlament herzlich willkommen heißen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Frau Präsidentin, ich verspreche auch, etwas schneller zum eigentlichen Tagesordnungspunkt zu kommen als Kollege Klubobmann Kickl. Ich möchte nämlich gleich direkt mit dem Sportbericht 2022, also quasi einer Rückschau auf das Sportjahr 2022, beginnen.

Auf den 372 Seiten des Sportberichts gibt es auch einige Seiten, die sich mit dem Projekt Kinder gesund bewegen und mit dem Projekt Tägliche Bewegungseinheit beschäftigen. Ich möchte diesbezüglich auch kurz den engen Zusammenhang zum Thema unserer Aktuellen Stunde herstellen, in der wir ja auch auf die Sorgen der Patientinnen und Patienten hingewiesen haben.

Kurz zusammengefasst: In Österreich bekommt man nur mehr dann rasch einen Arzttermin, wenn man eine Kreditkarte besitzt und die Kreditkarte, aber nicht die E-Card steckt. Im Zuge dieser Debatte hat der Finanzminister auch gemeint, dass wir mehr in die Gesundheitsförderung investieren müssen, mehr auf Prävention Wert legen müssen, um unser Gesundheitssystem langfristig abzusichern. Da muss ich sagen, da stimme ich voll zu. Das ist das, was ich hier, seit ich hier im Hohen Haus sein darf, immer wieder fordere, auch wenn wir über den Sport und die Gesundheit sprechen.

Wir alle reden immer davon, wie wichtig es ist, die Weichen für eine körperlich gesunde Gesellschaft zu legen und die Weichen dafür auch möglichst früh zu stellen, also im Kindesalter. Herr Sportminister, Sie kennen die wissenschaftliche Studie der Sports-Econ Austria, die ganz klar aufzeigt, dass wir nur mit einer Stunde Bewegung am Tag Hunderte Millionen Euro an Gesundheitskosten einsparen können.

Das sind Summen, von denen man ja eigentlich nur träumen kann, lediglich: Mir fehlt der Glaube, dass das auch ernst gemeint ist, was Sie und der Herr Finanzminister sagen, denn dann würde es eine ressortübergreifende Zusammenarbeit beziehungsweise eine bessere ressortübergreifende Zusammenarbeit geben.

Es braucht nämlich, wenn wir da weiterkommen wollen, die enge Kooperation zwischen Ihnen, dem Bildungsministerium, dem Gesundheitsministerium und dem Finanzministerium, denn das sind am Ende die, die ganz am Schluss von einer aktiven Jugend und Gesellschaft profitieren, und das auch finanziell. (Beifall bei der SPÖ.) Dann brauchen wir nicht mehr über das Geld und die Ausgaben für ein Gesundheitssystem zu sprechen.

Fakt ist allerdings: Sie leisten im Bereich der täglichen Bewegungseinheit aktuell maximal Stückwerk. Das belegen Sie nämlich in Ihrem Sportbericht selbst. Ich möchte kurz daraus zitieren:

„Im [...]jahr 2022/23 nahmen 260 Bildungseinrichtungen an der ‚Täglichen Bewegungseinheit‘ teil. Davon waren 131 Kindergärten, 113 Volksschulen und 16 Schulen der Sekundarstufe I.“

Das liest sich auf den ersten Blick nicht schlecht, wenn man aber bedenkt, dass wir in Österreich rund 10 000 Kindergärten und Schulen haben und unter Sportminister Hans Peter Doskozil im Schuljahr 2016/17 bereits 180 Pflichtschulen nur im Burgenland am Projekt Tägliche Bewegungseinheit teilgenommen haben, dann müssen Sie sich auch eingestehen, dass wir da immer noch in den Kinderschuhen stecken. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Daher nochmals mein Appell: Wir brauchen da mehr, da geht mehr, und vor allem geht das auch schneller. (Beifall bei der SPÖ.)

12.19

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Lukas Hammer. – Bitte.