14.00

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Gestern fand in New York der UN-Festakt anlässlich 75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte statt. Wissen Sie, was der kulturelle Beitrag bei diesem Festakt in New York war? – Die Stiftung Mozarteum Salzburg ist mit der Original-Costa-Geige, die Wolfgang Amadeus Mozart selbst gespielt hat, angereist. Junge Musikerinnen und Musiker aus Kolumbien haben auf dieser Geige gespielt.

Ich erzähle das, weil wir jetzt gerade über unseren Entschließungsantrag betreffend Kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche debattieren. Und ja, wir in Österreich leben noch heute von unserer kulturellen Geschichte, aber auch nur deswegen, weil sie lebendig und zeitgemäß weitergegeben wird, so, wie das zum Beispiel auch die Stiftung Mozarteum großartig auf der ganzen Welt, auch in Österreich, tut, und so, wie das ganz, ganz viele Kultureinrichtungen und -institutionen in ganz Österreich tun. Natürlich passiert das nicht nur mit unserer kulturellen Geschichte, mit unserem kulturellen Erbe, sondern auch ganz, ganz intensiv im zeitgenössischen Kunstschaffen.

Kulturelle Bildung ist mir schon sehr, sehr lange ein absolut wichtiges Anliegen. Sie wird in Zukunft in unserer digitalisierten Welt noch wichtiger werden, wir werden sie brauchen: für analoge Fähigkeiten, für kreatives Denken, für ein demokratisches Verständnis, für empathische Fähigkeiten und einen digitalen Humanismus.

Ich bin der Meinung, es gibt sehr, sehr viel Angebot in der kulturellen Bildung, wir haben einiges dazu gehört. Ich selbst habe 2019 einen Bericht angeregt und vorlegen lassen, nämlich vom Kultur- und vom Bildungsministerium, 313 Seiten stark. Ich behaupte, es gibt sehr, sehr viel Angebot. Man kann es also nicht so darstellen, als würde nichts passieren.

Es gibt den OeAD – wir haben es gehört –: Kulturvermittlung, Vermittlung von Künstlerinnen und Künstlern an Schulen. Das wird sehr intensiv seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt.

Die Musikschulen leisten in allen Bundesländern großartige Vermittlungsarbeit in Zusammenarbeit mit Schulen; in fast allen Bundesländern, muss man sagen. Meine Vorrednerin Eva Blimlinger hat völlig recht: Wien ist die größte Stadt Österreichs mit den wenigsten Musikschulplätzen, mit den wenigsten Musikschülerinnen und Musikschülern. Es gibt in Wien unendlich lange Wartelisten, dass man ein Instrument lernen kann. Der Blasmusikverband, der Chorverband: Auch da gibt es ganz viele Musikprojekte in Zusammenarbeit mit Schulen in ganz Österreich.

Es gibt den Gratiseintritt bis 18 Jahre in alle Bundesmuseen. Also man kann nicht sagen, Kultur sei ein Luxusgut. Das ist einfach nicht richtig. Es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten, sich kostenlos ganz tolle Kulturerlebnisse zu organisieren. Es hat nicht immer mit der finanziellen Lage der Familie zu tun. Das stimmt einfach nicht. Das möchte ich wirklich unterstreichen.

Aber ja, die Sora-Studie hat gezeigt, es gehört noch mehr gemacht, es gehört noch einiges getan. Das ist keine Überraschung, das wissen wir schon. Ganz oft wird natürlich die kulturelle Affinität von der Familie gefördert, das sollte aber nicht alles sein. Die Schule ist ein ganz wesentlicher Ort, um die kulturelle Bildung zu stärken, zu fördern.

Im Bildungsministerium gibt es seit einiger Zeit auch ein eigenes Expert:innengremium, das Musikforum, wo eben auch Projekte mit Schulen, mit anderen Partnern abgestimmt werden, um die Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken.

Ja, dieser Antrag ist äußerst sinnvoll, denn die Zusammenarbeit zwischen Kultureinrichtungen und Schulen kann immer verbessert werden. Wir sind eine Kulturnation und das wollen wir auch bleiben. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.04

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist MMag.a Dr.in Agnes Totter. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.