17.54
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Dr. Martin Polaschek: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte nur kurz noch ein paar Dinge ergänzen, wenn Sie gestatten.
Zum einen habe ich eine kleine Ergänzung zu Herrn Abgeordneten Oxonitsch: Sie haben angesprochen, dass es sehr viele Materialien im Internet gibt, die man abrufen kann. – Ja, das ist richtig. Weil sehr rasch große Nachfrage eingemeldet wurde, haben wir uns aber bemüht, über die sogenannte Eduthek des Bundes neue Materialien übersichtlich und strukturiert zur Verfügung zu stellen, die Lehrerinnen und Lehrer, aber natürlich auch andere Interessierte, etwa auch Eltern, abrufen können, weil man eben, wenn man es einfach nur über eine Suchmaschine holt, untergeht. Wir haben wie gesagt aktuelle neue Materialien über die Eduthek ins Netz gestellt. Das darf ich nur ergänzend anmerken.
Wir haben auch rasch reagiert, indem wir in jeder Bildungsdirektion Ansprechpersonen eingesetzt haben, die die Lehrerinnen und Lehrer rasch und kurzfristig unterstützen können.
Weil das Thema mit den Lehrplänen angesprochen worden ist: Ja, die Lehrpläne haben immer wieder eine lange Vorlaufzeit. Gerade deshalb habe ich ja auch das System der Lehrplanänderungen umgedreht. Wir haben ab jetzt die Möglichkeit, Lehrpläne punktuell und kurzfristig anzupassen, falls es konkrete neue Herausforderungen gibt.
Damit darf ich auch noch einmal auf das Thema kommen: Auf Basis dieser Erfahrungen, die wir in den letzten etwas mehr als zwei Monaten leider gemacht haben, müssen wir die gesamte Arbeit zum Thema Antisemitismus in den Schulen völlig neu denken. Wir müssen uns darüber Gedanken machen, ob die Art und Weise, wie wir es unterrichten, wie wir es den jungen Menschen nahebringen, richtig ist. Ich habe bereits eine eigene Arbeitsgruppe mit Expertinnen und Experten dazu eingesetzt, mit Personen aus der Praxis, die sich intensiv darüber Gedanken machen, wie wir uns mit dem Thema Antisemitismus künftig in den Schulen neu auseinandersetzen.
Das betrifft auch das Thema Demokratiebildung. Ja, wir werden darüber nachdenken müssen, wie wir den jungen Menschen Demokratie auf eine andere Art und Weise nahebringen. Ich glaube, das, wie wir es bisher gemacht haben – das sehen wir leider gerade –, reicht nicht aus. Wir werden da etwas Neues finden müssen und wir sind bereits an der Arbeit.
Deshalb danke ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, auch sehr für das Signal, das Sie mit diesem wichtigen Antrag setzen, denn das ist ein klares Signal an alle Menschen in unserem Land und vor allem auch in den Schulbereich hinein, dass uns allen, als Staat und auch uns als Menschen, die politische Verantwortung haben, dieses Thema wichtig ist. – Deshalb: Vielen Dank dafür. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Hamann und El-Nagashi.)
17.57
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte.