18.15

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren Abgeordnete! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Die gesundheitliche Versorgung in Österreich ist für uns ein wichtiges Thema und sie gehört natürlich immer verbessert und der Zeit angepasst.

Wenn wir jetzt zum Vergleich in andere Ländern schauen, so sehen wir, wir haben dank unserer Ärztinnen und Ärzte, dem Pflegepersonal und natürlich der Therapeuten und Therapeutinnen wirklich ein gutes Gesundheitssystem. Natürlich stehen wir aber immer vor neuen Herausforderungen, und es sind neue Anforderungen, die Ärzte und Ärztinnen betreffen. Wir haben schon gehört, sie sind eher weiblich geworden und haben daher andere Anforderungen. Auch die Patienten haben aber andere Anforderungen. Unser durchaus komplexes Gesundheitssystem führt dazu, dass es Engpässe bei Kassenärzten gibt.

Herr Kollege Silvan, weil du das gerade angesprochen hast: Das ist auch der Grund gewesen, warum die Bundesregierung im Sommer 2023 100 neue Kassenärztestellen geschaffen hat und diese auch mit einem Startbonus ausgestattet hat. Es haben sich schon viele dafür gemeldet. Es wird in dem Sinn also schon besser.

Der Beschluss der Gesundheitsreform 2023 ist erst im Dezember erfolgt, und schon jetzt gibt es die nächsten Schritte, besonders im niedergelassenen Bereich. Bei der Änderung des Ärztegesetzes geht es um eine fünfjährige Ausbildung, und zwar zum Facharzt für Allgemein- und Familienmedizin. Über dieses Programm und über diese Gesetzesänderung freue ich mich ganz besonders, denn das ist eine Aufwertung des Allgemeinarztes. Ich glaube, gerade im ländlichen Raum brauchen wir das, denn wir wollen mehr Allgemeinärzte im ländlichen Raum. Sie sollen sehen, es ist schön, dort eine Ordination aufzumachen oder in einem PHC zu arbeiten, denn es darf nicht sein, dass die Wartezeiten im ländlichen Raum, also zum Beispiel im Waldviertel, länger als im urbanen Raum sind. Mit dieser Maßnahme ist, glaube ich, etwas Gutes passiert, nämlich dass wir die Versorgung für die Menschen im ländlichen Raum und aller anderen Menschen in Österreich für die Zukunft sichern können; und das ist gut.

Wir haben aber auch eine weitere Neuerung. Da geht es darum, dass in selbstständigen Ambulatorien, deren Leistungsangebot größtenteils aus nichtärztlichen therapeutische Leistungen wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie besteht, nicht dauernd ein Arzt dabei sein muss. Ich denke, diese Anpassung ist wichtig, wenn man sieht, dass es nicht so viele Ärzte in dem Bereich gibt. Da werden wir mit diesem Gesetz den Anforderungen der Zeit gerecht.

In diesem Sinn ist es eine gute Verbesserung, und ich freue mich, dass Sie alle mitstimmen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

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