11.14

Abgeordneter Michael Schnedlitz (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich verstehe die große Nervosität (Abg. Hofinger: Nein, wir sind nicht nervös!), wenn über hunderttausend Menschen ein Volksbegehren mit dem Titel Nehammer muss weg unterschreiben. Man könnte sogar auf die Idee kommen, dass das von ÖVPlern initiiert ist, die selbst nicht mehr dabei zuschauen wollen, wir ihr Bundeskanzler die Partei zugrunde richtet und sie in Richtung Einstelligkeit führt. Ich sage das, weil ich diverse Persönlichkeiten von Ihnen schätze. Man muss ja teilweise wirklich schon Mitleid mit Ihnen haben, denn viele haben das, was dieser Kanzler mit Ihrer Partei anrichtet und Ihrer Partei antut, nicht verdient. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Oder es kommt aus der Bevölkerung, da die Menschen sich nach Coronawahnsinn, nach Kriegstreiberei, wegen der Teuerung, wegen dem Sicherheitskollaps nicht mehr anders zu helfen wissen und einen Befreiungsschlag setzen wollen, damit es mit diesem Land endlich nicht mehr bergab, sondern wieder bergauf geht.

Das wollen wir auch, sehr geehrte Damen und Herren. Sie können uns daher ruhig als die Freunde Putins in Österreich oder Ähnliches bezeichnen; die Menschen draußen haben ja durchschaut, warum wir da einen anderen Zugang haben und dass wir Österreich im Blick haben, anstatt etwas anderes. (Abg. Michael Hammer: Ihr seid eh nicht die Freunde Putins, ihr seid seine Knechte!)

Sehr geehrte Damen und Herren, damit auch Sie von der Österreichischen Volkspartei es verstehen: Wir Freiheitliche sind keine Putin-Versteher. (Abg. Höfinger: Bla bla!) Aber in aller Deutlichkeit: Wir Freiheitliche sind auch keine Nato-Versteher, Amerika-Versteher oder sonstige Versteher. (Abg. Michael Hammer: Das hat aber der Herr Bösch anders gesehen!) Wir sind Österreich-Versteher, und es kann nicht sein, dass die Bevölkerung den hohen Preis für Kriegstreiberei und Sanktionen bezahlen muss. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Michael Hammer: Der Bösch wollte zur Nato!)

Wenn es ein Volksbegehren gibt, das wie ein Befreiungsschlag ist und das hunderttausend Menschen unterschreiben (Abg. Michael Hammer: Der größte Flop überhaupt!) – und ein Volksbegehren unterschreibt man ja nicht beim Vorbeigehen, das ist ja keine Onlinepetition, das ist schon etwas, wenn man so etwas unterschreibt –, dann ist das dadurch entstanden, dass die Menschen endlich wieder durchatmen wollen. (Abg. Michael Hammer: Sind ja immer die Gleichen!)

Sehr geehrte Damen und Herren, von den Jungen bis zu den Alten: Die Generationen, die dieses Land unter Verzicht, im Schweiße ihres Angesichts aufgebaut haben – das waren nicht die großen Politiker, das war die Bevölkerung –, wollen nicht zusehen, wie Sie in wenigen Jahren zugrunde richten, was über Jahrzehnte und über Generationen aufgebaut wurde. (Beifall bei der FPÖ.)

Auch die Jungen, sehr geehrte Damen und Herren, sind nicht diejenigen, die sich selbst als die letzte Generation bezeichnen; das sind  die, die die mediale Aufmerksamkeit bekommen. Viele Junge wollen noch eine Zukunft haben, viele Junge wollen darauf aufbauen, was ihre Eltern und Großeltern geschaffen haben, die wollen einen Befreiungsschlag setzen, und genau deshalb unterschreiben hunderttausend Menschen ein Volksbegehren mit dem Titel Nehammer muss weg. (Beifall bei der FPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren, auch wenn es jetzt nicht funktionieren wird, dass dieses Volksbegehren dazu führt, dass Nehammer den Bundeskanzlersessel räumt, wir haben es vorhin richtig gehört: Es dauert nicht mehr lange, dann können Sie nicht davonlaufen, dann ist der Wähler, dann ist das Volk am Wort. (Abg. Michael Hammer: Bis dahin könnt ihr noch zehn Volksbegehren machen!) Eines müssten Sie doch langsam verstehen, lesen Sie Ihre Umfragen: Die Menschen wollen, dass sich die Politik nicht um Politiker und Parteien dreht (Abg. Hofinger: Also nicht um den Kickl, genau!), sondern um die Menschen draußen, die jetzt unter der Teuerung leiden, und dass wir nicht Probleme schaffen, sondern Probleme lösen.

Genau zu diesem Befreiungsschlag wird die Bevölkerung bei der nächsten Wahl ansetzen (Abg. Michael Hammer: Schauen wir mal!), und wir stehen dann bereit, um Ihren Scherbenhaufen aufzuräumen, selbst wenn wir ihn nicht verursacht haben, da es dringend nötig ist: für die Jungen, für die Alten, für die Unternehmer, für die Hackler, für die Fleißigen in diesem Land, auch für die, denen es nicht so gut geht, denen Sie in den letzten fünf Jahren viel zu viel angetan haben. (Rufe bei der ÖVP: Wo ist eigentlich der Kickl? Wo ist der?)

Sehr geehrte Damen und Herren, freuen Sie sich darauf, der Befreiungsschlag ist nahe. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Michael Hammer: Fürchtet euch nicht! Schauen wir es uns an, wenn es soweit ist!)

11.17

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Michel Reimon. – Bitte, Herr Abgeordneter.