14.25

Abgeordnete Rebecca Kirchbaumer (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher hier bei uns auf der Galerie oder auch zu Hause vor den Bildschirmen! Internationaler Bahnverkehr wäre natürlich etwas Tolles, wenn es tatsächlich gelingen könnte, dass er vereinheitlicht wäre. Wir haben schon viel gehört von meinen Vorredner:innen, aber ich möchte gerne auf zwei Themen eingehen.

Kommen wir zum Thema Rollende Landstraße! Wenn wir 2050 die Verdoppelung der Verlagerung des Transports von Gütern vom Lkw auf die Schiene tatsächlich umsetzen wollen, dann werden wir das ausbauen müssen. Es gibt von 2022 bis 2023 von Wörgl bis zum Brenner ein Minus von 17 Prozent, die Güter werden also eher weniger auf der Schiene transportiert als mehr. Eigentlich wollen wir ja die Verlagerung auf die Schiene forcieren, das ist ja für die Umwelt gut und natürlich auch für die Stausituation in Tirol – Tirol ist ein sehr, sehr belastetes Transitland.

Kollegin Erasim hat auch das Deutsche Eck angesprochen. Kürzlich hatte ich ein nettes Gespräch mit einem Lokführer, der seit 21 Jahren auf der Rollenden Landstraße Güter transportiert. Er hat zu mir gesagt: Er fährt natürlich auch international, und das Schlimmste für jeden Lokführer ist, wenn er über das Deutsche Eck fahren muss. Das ist ein Lottospiel: Bleibt man stehen, bleibt man liegen? – Im Jargon der Lokführer bleibt man dort liegen.

Ich glaube schon, dass wir in Zukunft viel, viel mehr und mit vehementer Kraft dahinter sein müssen, dass wir grenzüberschreitende Regelungen auf der europäischen Ebene schaffen, dass die Sprache vereinheitlicht wird, dass die Signalsysteme, die Lichtsysteme, die Bremssysteme und das Stromnetz gleichermaßen umgesetzt werden, dass diese Vorgaben gleich sind. Wenn man am Brenner steht, dann wird von Wechselstrom auf Gleichstrom umgestellt, die Bremsen müssen geändert werden, und vielleicht muss sogar auch noch die Lok getauscht werden – bis hin zum Lokführer.

Wir müssen auf internationaler Ebene in der Europäischen Union vorantreiben, dass diese Möglichkeit besteht. Wenn man in ein Flugzeug nach Spanien einsteigt, dann ist es auch nicht so, dass über Italien der Pilot beziehungsweise vielleicht sogar die Antriebsart getauscht werden muss. Ich glaube, dass wir das in der heutigen Zeit, im Zeitalter der Digitalisierung schon umsetzen können.

Frau Bundesministerin, an dieser Stelle hätte ich noch eine große, große Bitte an Sie, beziehungsweise fordere ich Sie sogar diesbezüglich auf: Wir brauchen endlich die Zulaufstrecken von Deutschland für den Brennerbasistunnel. Das geht so nicht mehr weiter mit diesen ständigen Ankündigungen, diesen ständigen Gesprächen: Schauen wir einmal, wissen wir nicht, wollen wir, nein, bis 2040 und vielleicht bis 2050. – Na ja, wir können auch ins 23. Jahrhundert überleiten. Irgendwann einmal muss es da tatsächlich einen Stichtag geben, dass Deutschland sich endlich zum Brennerbasistunnel bekennt.

Ich bitte Sie inständig, dass Sie da wirklich auf die Tube drücken, dass Sie das auch einfordern und nicht nur Gespräche führen.– Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

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