11.00
Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Geschätzte Frauen Staatssekretärinnen! Noch einmal zurück zur Rede des Kollegen Drobits: Das ist geradezu prophetisch. Er kennt jetzt schon eine krebskranke Frau, die wegen des Gesetzes, das erst zum Beschluss ansteht, eine Sperre beim AMS bekommen hat. Also das gibt es ja wirklich nur im Burgenland! (Heiterkeit und Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Jetzt noch einmal zurück: Im Schnitt sind die Menschen in Österreich 110 Tage arbeitslos. Die meisten Betroffenen haben sehr schnell wieder einen Job. (Abg. Stöger: Das ist gut so!) Für sie ist es eine große Erleichterung, wenn das alles online geht. Das schafft auch Zeit und Luft für die Arbeitsuchenden, die mehr Betreuung und mehr Beratung brauchen. Es gibt diese Betreuung dann genau für die, für die Frau Belakowitsch jetzt ein warmes Herz entwickelt hat. (Präsidentin Bures übernimmt den Vorsitz.)
Es ist ja wirklich herzzerreißend, wie sich die Freiheitlichen jetzt um die Arbeitslosen kümmern. Also da kommen mir die Tränen, und bei der SPÖ sowieso. Computer, stellen Sie sich vor, der braucht einen Computer oder ein Handy – das kann man den Menschen nicht zumuten! (Abg. Yildirim: Also den Spott könnte ... sparen!) Ich sage Ihnen, es ist die Realität. Die Menschen haben ein Handy (Abg. Stöger: ... Bankdirektor hat ...!), die haben einen Computer und nützen das gerne, und das sind nicht nur Bankdirektoren. Wenn Sie von den Leuten so wenig halten, dass Sie glauben, dass die Menschen, die bei Spar und bei Billa arbeiten, keinen Computer hätten, dann sieht man, wie weit weg Sie von der Lebensrealität der Menschen sind. (Beifall bei NEOS, ÖVP und Grünen.)
Wir haben heute ungefähr die gleich hohe Arbeitslosigkeit wie 2012. Das AMS hat ein Drittel mehr Mitarbeiter. Eigentlich müsste das dort ja viel speditiver laufen, aber weil in der Vergangenheit eben sehr wenig digitalisiert worden ist, braucht man mehr Mitarbeiter. Jetzt werden die Digitalisierungsschritte gesetzt, damit die Mitarbeiter, die da sind, Zeit haben, sich um die schwierigen Fälle zu kümmern. Lasst doch die einfachen Fälle das von zu Hause aus erledigen! Glauben Sie mir, ein Controller, der zwei Monate arbeitslos ist, ist doch froh, wenn er nicht extra zum AMS hirschen muss, wenn er das von zu Hause aus erledigen kann.
Wenn Sie sich den E-Job-Room des AMS einmal anschauen: Sie müssen sich da nicht zweimal die Woche einloggen, sondern wenn Sie vom AMS eine Nachricht bekommen, dann bekommen Sie automatisch ein E-Mail auf Ihren Account zu Hause und werden daran erinnert, dass Sie jetzt in den E-Job-Room des AMS hineinschauen sollen. (Zwischenruf des Abg. Lausch.)
Es hilft auch, wenn man sich das einmal anschaut, einfach einmal probiert, wie denn das ist, bevor man sich hier ans Rednerpult stellt. Das geht nämlich heute schon, und jetzt kommt es halt gesetzlich als Standard. Die SPÖ würde ja gerne den Menschen einen Stein zur Verfügung stellen (Abg. Tanja Graf: Ja!), in den man die Nachrichten hineinmeißelt und den man nachher ins AMS rollt. Das ist die Welt, in der Sie arbeiten. (Beifall bei den NEOS sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen. – Abg. Matznetter: ... in Stein gemeißelt! – Zwischenruf des Abg. Leichtfried.)
11.03
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Peter Wurm. – Bitte.