12.38

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren! Jeder Euro, der in die österreichische Land- und Forstwirtschaft investiert wird, ist gut investiertes Geld.

Warum? – Wir sichern damit die Versorgung, und zwar die Produktion von Lebensmitteln, von Rohstoffen und von Energie. An dieser Stelle an meine Kolleginnen und Kollegen, an die Bäuerinnen und Bauern in ganz Österreich, ein herzliches Dankeschön. – Ihr macht alle einen tollen Job, vielen Dank! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir sichern mit dem Geld, das wir in die österreichische Land- und Forstwirtschaft investieren, auch, dass die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Zukunft Investitionen tätigen können, und das ist notwendig, um Land- und Forstwirt­schaft auch auf dem Stand der Technik betreiben zu können. Das ist notwendig, um letztendlich auch wirtschaftlich effizient zu sein, und das ist notwendig, um den höchsten Umwelt- und Ökostandards, die in Österreich und in Europa gelten, zu entsprechen.

Jeder Euro für die Landwirtschaft ist gut investiertes Geld, weil die wirtschaft­liche Situation in den landwirtschaftlichen Betrieben verbessert wird und damit Familieneinkommen gesichert werden. Aus diesem Grund halte ich fest – noch einmal –: Jeder Euro für die Landwirtschaft ist gut investiertes Geld und eine Investition in die Sicherheit und in die Zukunft unseres Landes – vielen Dank. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Heute beschließen wir einen Teil dieses sogenannten Agrardieselpakets, das im Dezember 2024 zur Auszahlung kommen wird, und zwar sind das 37,5 Cent, basierend auf standardisierten, wissenschaftlich abgesicherten Werten, wie viel Liter Dieselöl man quasi auf der Fläche verbraucht. Da – das hat Kollege Schwarz schon sehr gut ausgeführt – ist auch ein Anreizmodell drinnen. Warum? – Weil jener Landwirt, der weniger Diesel verbraucht, sozusagen von dieser Unterstützung auch mehr hat. Das ist ein Gebot der Stunde bei diesen hohen Preisen, dass der Treibstoffverbrauch dank modernster Technologie letztendlich auch gesenkt wird. Es ist nur logisch, dass Bäuerinnen und Bauern in der Land- und in der Forstwirtschaft in Österreich so agieren. Es gelingt uns damit eine weitere Absicherung, neben den vielen Maßnahmen für die landwirtschaftlichen Betriebe, die aus dem Land- und Forstwirtschaftsministerium gekommen sind.

Wir sichern aber damit auch – bitte aufpassen, denn das Letzte, das wir aktuell in Österreich brauchen, ist eine Neiddebatte – die europäische Wettbewerbs­fähigkeit, weil auch andere Länder in der Europäischen Union auf den Agrardiesel setzen und unser Ziel in den Verhandlungen immer ist, sozusagen auf ein durchschnittliches, auf ein gerechtes Niveau zu kommen.

Ich bedanke mich wirklich herzlich bei allen, die mitgewirkt haben. Letztendlich sichern wir auch die Leistungen der Land- und Forstwirtschaft in Österreich ab. Da möchte ich jetzt ein wenig ins Detail gehen, zuerst betreffend die messbaren Leistungen: Ein Bauer ernährt 117 Österreicherinnen und Österreicher. Nehmen Sie bitte diese Zahl als Beweis dafür, dass es notwendig ist, über die öster­reichische Landwirtschaft die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln sicherzu­stellen!

Zweiter Bereich – auch in Tagen wie diesen immer wieder in der Kritik; aber Minister Totschnig hat das in der Früh schon sehr gut argumentiert –: die Situation der Biodiversitätsflächen. In den letzten zwei Jahren sind die Biodiver­si­tätsflächen in der österreichischen Landwirtschaft von 150 000 Hektar auf 230 000 Hektar gestiegen. Auch für dieses Engagement geht mein Dank und meine Anerkennung an meine Kolleginnen und Kollegen.

Der dritte Bereich betrifft die Reduktion der Treibhausgase. Auch in diesem ist die Landwirtschaft Vorbild, weil die Quote seit 1990 um circa 16 Prozent zurückgegangen ist. Seit 1990 ist also eine Reduktion der Treibhausgase um 16 Prozent gelungen. Wenn man sich das im Vergleich anschaut: Im Sektor Verkehr sind die Treibhausgasemissionen um 51 Prozent gestiegen.

Der nächste Bereich: vorbildlich bewirtschaftetes Ackerland. Es gibt ja das öster­reichische Umweltprogramm für die Landwirtschaft. Da ist zu erwähnen, dass dieses viele Anreizmodule beinhaltet, die den Humusaufbau auf den österreichi­schen Äckern und Wiesen unterstützen. Auch in diesem Bereich ist zu berichten, dass diese Maßnahmen greifen und der Humusgehalt der österreichischen Böden im Steigen begriffen ist.

Abschließend zur klimasmarten Waldbewirtschaftung: Auch da gibt es immer wieder Kritikpunkte. Die gute Nachricht ist, dass in Österreich pro Jahr lediglich 89 Prozent des Zuwachses geerntet werden. Das heißt im Umkehrschluss, der österreichische Wald wird erstens in der Fläche mehr und zweitens im Volumen mehr und ist damit auch ein Beitrag als Kohlenstoffsenker für den Klimaschutz in Österreich. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Bäuerinnen und Bauern, die in der Forstwirtschaft tätig sind. Der österreichische Wald ist zum einen ein Schutzwald, er ist zum anderen ein Erholungswald. Er sorgt auch für eine schöne Landschaft. Wenn wir im agrarischen Kontext reden, ist es wichtig zu sagen, dass wir die Landwirtschaft und ihre Leistungen hoch wertschätzen und die Forstwirtschaft in ähnlicher, in gleicher Art und Weise. Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

Abschließend möchte ich mich bei Herrn Bundesminister Brunner für seinen Einsatz für die österreichische Land- und Forstwirtschaft bedanken, ebenso bei Minister Totschnig und im Besonderen bei Herrn Bundeskanzler Nehammer. Er war besonders damit befasst; er war ein wichtiger Spieler und hat dazu beige­tragen, dass dieses Agrardieselpaket das Licht der Welt erblicken konnte.

Abschließend noch einmal: Jeder Euro, der in die österreichische Land- und Forstwirtschaft investiert wird, ist ein guter Euro. – Vielen Dank, alles Gute! (Beifall bei der ÖVP.)

12.45

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Herr Abgeordneter Christoph Matznetter zu Wort. – Bitte. (Abg. Loacker: Da inhaltlich anzuschließen wird schwierig! – Abg. Stögmüller: Sag ein paar Mal Danke!)