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Abgeordnete Mag. Michaela Steinacker (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Besonders herzlich begrüßen möchte ich für Kollegen Klaus Lindinger die Schulklasse 4c der Mittelschule der Franziskanerinnen aus Wels, die uns heute hier im Hohen Haus besucht. Da oben sind sie. – Herzlich willkommen! (Allgemeiner Beifall.)

Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Sehr geehrte vor allem junge Menschen, die heute da oben auf der Galerie sitzen! Diese 17 Nachhaltigkeitsziele sind ganz besonders dafür da, für die nächste Generation eine gute Zukunft in dieser Welt zu schaffen. – Danke, Frau Bundesministerin, für diesen Umsetzungsbericht! In einer Zeit immer neuer Unsicherheiten, in der wir vermehrt nach globalen Lösungen suchen müssen, in der es Krieg in Europa, im Nahen Osten gibt, uns die Klimawende zu schaffen macht und wirtschaftliche Transformation notwendig ist, bedarf es, Herr Kollege Kassegger, des Umdenkens. Es verlangt Umdenken, das verlangt globales Denken, es bedarf eines Blickes über den Tellerrand, nicht nur nach Ungarn und nach Russland, sondern auf die ganze Welt und die Notwendigkeiten, die es global gibt. (Abg. Kassegger: ... das, was vor Ihren Füßen liegt, kann man eh nicht übersehen! ... das in die Welt schauen!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, diese 17 Ziele, die hier genannt werden, sind große und natürlich übergeordnete Ziele. Wenn eine Organisation wie die Vereinten Nationen 193 Länder dazu bringt, Ziele gemeinsam zu definieren, dann müssen das natürlich gemeinsame, übergeordnete Ziele sein, die dann in den einzelnen Ländern und Regionen heruntergebrochen werden müssen.

Und da das Thema „Keine Armut“ von Kollegen Kassegger so zynisch ange­teasert wurde (Abg. Kassegger: Nicht zynisch!): „Keine Armut“ ist genauso ein Thema wie „Kein Hunger“. Und wenn es bei „Kein Hunger“ darum geht, den Hunger zu beenden, für bessere Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft zu sorgen, aber auch die Ernährungssicherheit sicherzustellen, dann darf ich nur sagen – auch an die Kollegen von den Grünen, insbesondere an unsere Frau Bundesministerin Gewessler –: Die Renaturierungsverordnung der EU muss einmal sicherstellen, dass es bei uns, für unsere Landwirtschaft auch möglich ist, die Ernährungs­sicherheit aufrechtzuerhalten. (Abg. Kassegger: Habts ja selber zugestimmt! ...!) Da gilt es, die Bauern zu unterstützen und nicht widerrechtlich eine Verordnung zu unterschreiben! (Beifall bei der ÖVP.)

Beim Thema Chancengleichheit und -gerechtigkeit hat die FPÖ auch wieder einmal weggeschaut. Es gibt großen Nachholbedarf im Bereich Arbeit. Frauen leisten immer noch mehr unbezahlte Arbeit als Männer. Der Genderpaygap ist im Zeitraum von 2010 bis 2022 zwar gesunken, liegt aber in Österreich im EU-27-Vergleich noch immer auf hohem Niveau.

Zum Thema Klimaschutz: Klimaschutz mit Hausverstand machen wir schon lange. Dieses Thema hat uns von allen 166 bewerteten Ländern auf den fünften Platz im Ranking gebracht. Bitte, wir liegen laut diesem Bericht mit unseren Maßnahmen unter 166 Ländern weltweit bereits auf dem fünften Platz. Unsere Klima- und Umweltschutzmaßnahmen schreibt uns niemand vor, das machen wir schon lange! Wir machen Klimaschutz und Naturschutz in den Regionen mit Hausverstand, auch unsere Länder und Gemeinden machen das; sie machen das nachhaltig, und das bereits seit Jahrzehnten, und leisten dabei viel. (Beifall bei der ÖVP.)

Den Menschen in Österreich gilt mein ganz besonderer Dank. Viele Menschen in Österreich haben bereits eine PV-Anlage, sie stellen ihre Heizsysteme auf erneuer­bare Systeme um. Die Wirtschaftsunternehmen in Österreich setzen Umweltschutzmaßnahmen in den Betrieben und in der Produktion um – für die Menschen in Österreich. Und unsere Bauern sind mit dem hohen Bioflächen­anteil bereits Spitzenreiter in der Europäischen Union. Mit dem, was wir bereits tun, haben wir es auf den fünften Platz geschafft. Vielen Dank dafür. (Beifall bei der ÖVP.)

Klar, besser geht immer. Wir sind als Gesellschaft gefordert, zum Umweltschutz beizutragen. Jeder von uns muss sich überlegen: Wie kaufe ich ein? Wo kaufe ich ein? Fliege ich, oder fahre ich vielleicht doch besser mit der Eisenbahn? Wie setzen wir auf erneuerbare Energien? Trennen wir unseren Müll? – Wir sind uns dessen bewusst, dass es da auch eine Verantwortung jedes Einzelnen gibt. Ich bitte da alle, beizutragen. Die Politik muss vorangehen, aber jeder Einzelne sollte aus unserer Sicht auch gerne mitmachen.

Grosso modo darf ich sagen: Ich bin stolz auf Erreichtes. Danke für den Bericht, er bildet vieles ab. Die Ziele, die abgebildet sind, sind weiter zu stärken. Tragen wir dazu bei, weltweit einen guten Beitrag für ein besseres Leben zu leisten! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

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