20.01
Abgeordnete Tanja Graf (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Minister! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Meine Damen und Herren, bei diesem Tagesordnungspunkt geht es nicht nur um eine Ermächtigung für die Finanzierung des WAG-Teil-Loops, sondern es geht um die Versorgungssicherheit in Österreich. Ich darf mich jetzt schon bei unserem Bundesminister Magnus Brunner dafür bedanken, denn er war es, gemeinsam mit unserem Bundeskanzler Karl Nehammer, der es ermöglicht hat und auch entschieden hat, mit dieser Investition die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, weil das BMK in dieser Sache leider nicht sehr entscheidungsfreudig und sehr zurückhaltend war. Die Investition von 70 Millionen Euro wird als Förderung gewährt und wird auch wieder zurückbezahlt; die Rückzahlung bemisst sich dann nach der Buchung der Leitung dieses WAG-Loops.
Eines muss man schon sagen: Der WAG-Loop ist wie gesagt nicht nur ein technisches Infrastrukturprojekt, sondern ein zentraler Baustein für die Zukunft unseres Landes und die Sicherung unserer Energieversorgung.
Meine Damen und Herren, wenn wir ehrliche Energiepolitik betreiben wollen, dann müssen wir auch ehrlich sagen: Erdgas ist derzeit ein wesentlicher Bestandteil unseres Energiemix und wird auch noch eine Zeit lang ein Bestandteil des Energiemix bleiben; wir müssen das ehrlich betrachten. Natürlich setzen wir einen Fokus auf klimaneutrale Energieversorgung, aber Erdgas wird weiterhin die Brückentechnologie bleiben, daher ist es auch wichtig, dass wir durch den WAG-Loop eine Modernisierung und eine Erweiterung der West-Austria-Gasleitung bekommen. Diese Gasleitung ist eben auch die Lebensader unserer Energieinfrastruktur.
Wir dürfen eines nicht vergessen: Wir sind in Österreich von der Infrastruktur, von den Pipelines abhängig. Wir haben keine LNG-Terminals. Umso wichtiger ist es, dass wir den Abschnitt erweitern, weil wir dadurch die Transportkapazitäten um 30 Prozent erhöhen können. Und: Der WAG-Loop wird in Zukunft auch für den Transport von Wasserstoff geeignet sein – er kann Wasserstoff zu uns bringen.
Der Leitungsbau soll bis 2029 abgeschlossen sein. Da ist mein Appell, auch an die Frau Bundesministerin: Dieses Projekt ist es wert und sollte auch beschleunigt werden. Ich darf es noch einmal erwähnen: Für eine Beschleunigung würde sich das Standort-Entwicklungsgesetz ganz gut eignen, damit wir schneller in Richtung Unabhängigkeit kommen.
Ich darf noch einmal die drei wesentlichen, die zentralen Aspekte dieses WAG-Loop-Teilabschnittes benennen: Das sind eben die Versorgungssicherheit und die Unabhängigkeit, die wir dadurch bekommen, denn die Energie ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und unseres Wohlstandes. Die wirtschaftliche Stabilität und das Wachstum sind eben auch mit der Energie verbunden. Durch den WAG-Loop werden Arbeitsplätze gesichert, es werden durch diesen Bau aber auch neue geschaffen. Der dritte Aspekt sind die Nachhaltigkeit und die Zukunftsfähigkeit dieses Teilabschnitts. Der WAG-Loop ermöglicht es uns, im Zusammenhang mit der Integration der Erneuerbaren flexibler zu reagieren. Erdgas kann in Kombination mit Technologien wie Power-to-Gas und Wasserstoff eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen, und das sollten wir auch unterstützen.
Zum Abschluss darf ich daher sagen: Der WAG-Loop ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern eine Investition in die Zukunft Österreichs. Er steht für die Sicherheit unserer Energieversorgung, die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Ich darf mich jetzt schon für Ihre Zustimmung bedanken. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
20.04
Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist MMag.a Michaela Schmidt. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.