10.56
Abgeordneter Dr. Josef Smolle (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine persönliche Erfahrung mit den MTD-Berufen reicht lange zurück. 1976 – fast schon ein halbes Jahrhundert zurück – habe ich in einem diagnostisch-zytologischen Labor hospitieren dürfen und habe damals wesentliche Ausbildungsinhalte von biomedizinischen Analytiker:innen vermittelt bekommen, was eigentlich mein berufliches Leben ärztlich und wissenschaftlich ganz nachhaltig geprägt hat. Ich weiß auch, wie sich diese Berufe weiterentwickelt haben.
Was war Humangenetik in meiner Studienzeit? – Man hat Chromosomen im Mikroskop fotografiert, dann hat man ein großes Foto davon gemacht, mit der Schere die Chromosomen ausgeschnitten, der Größe nach auf Papier geklebt und geschaut, ob die Zahl stimmt. Heute machen die gleichen Berufsgruppen tagtäglich Sequenzierungen von Genen – etwas, das 1992, zur Zeit des ersten Gesetzes, noch nobelpreisverdächtig war und heute für diese Berufsgruppen Routine ist. So haben sich auch die anderen sechs dieser Berufe massiv weiterentwickelt, und es ist wirklich überfällig, dass sie einen neuen rechtlichen Rahmen bekommen. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir haben in diesem Zusammenhang auch zwei weitere angrenzende Berufe in einen entsprechenden Rahmen gebettet, das ist die Trainingstherapie, das ist die Linguistik: Diese docken an zwei dieser sieben medizinisch-therapeutisch-diagnostischen Berufe an, und diese sieben sind eine ganz wesentliche Säule unserer Gesundheitsversorgung.
Was ist das Ziel dieser Novelle, die wir heute zum Beschluss vorlegen? – Das Ziel ist, das wir diesen sieben Berufen einen rechtlichen Rahmen geben, der wirklich ihren Kompetenzen, ihrer Ausbildung, die ja seit 2005 eine FH-Bachelor-Ausbildung ist, entsprechend gerecht wird.
Man kann sich fragen: Warum denn erst jetzt, nach 30 Jahren? – Ich sage: Das ist eigentlich ein Merkmal dieser Legislaturperiode und dieser Bundesregierung: Wir haben Dinge, die jahrzehntelang liegengelassen worden sind, aufgegriffen, wir bringen sie auch zu einem Ergebnis. (Beifall bei der ÖVP.)
Abschließend möchte ich allen Angehörigen dieser hochwertigen Gesundheitsberufe ein herzliches Danke sagen für ihre nicht alltägliche tägliche Tätigkeit im Interesse der Patientinnen und Patienten – und ich knüpfe einen Wunsch daran: Ich wünsche mir eine weiterhin gute Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe in unserem Land, und ich wünsche gerade den Vertreterinnen und Vertretern dieser sieben medizinisch-therapeutisch-diagnostischen Berufe eine sinnerfüllende (Abg. Deimek: Genau!), gute Tätigkeit, die sie im Spital, im Rahmen der freien Niederlassung – wo immer sie sind – ausüben können. – Alles Gute! (Beifall bei der ÖVP.)
10.59
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Fiedler. – Bitte.