17.02
Abgeordneter Michael Schnedlitz (FPÖ): Frau Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ja, ja, es stimmt schon: Sie haben die Bauern verraten und verkauft, aber nicht etwa die Grünen, die Roten oder die Rosaroten, sondern die Österreichische Volkspartei, die Schwarzen, sehr geehrte Damen und Herren – alle österreichischen Bauern verraten und verkauft. (Beifall bei der FPÖ.)
In Wahrheit haben Sie die Bauern durch diese Spielchen sogar in eine Art Leibeigenschaft gezwungen, nur halt für das 21. Jahrhundert adaptiert. Das ist nicht mehr und nicht weniger als ein Anschlag auf die Bauernschaft, ein Anschlag auf das Eigentum, ein Anschlag auf Generationen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)
Dann geht ausgerechnet der Chef des schwarzen Bauernbunds hier heraus und verkündet, man macht der Ministerin der Grünen als Belohnung für ihr Abstimmungsverhalten zum EU-Renaturierungsgesetz die Mauer und spricht ihr das Vertrauen aus. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Der Bauernbundchef hat das gemacht! Das werden Ihnen die Bauern nicht verzeihen, denn jetzt weiß auch jeder: ÖVP und Bauernbund sind des Bauern Todesgrund, sehr geehrte Damen und Herren. Bei der nächsten Wahl werden Sie die Rechnung präsentiert bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)
Das passiert gerade allen Ernstes: Da wurden über Generationen hinweg unter Verzicht, unter widrigsten Umständen Höfe aufgebaut – da geht es um Grund und Boden, Wertigkeiten, die die ÖVP ja nicht mehr interessieren –, und jetzt kommt die schwarz-grüne Regierung und sagt zu den Bauern: Ihr habt das über Generationen aufgebaut, aber jetzt Schluss damit, ihr sagt jetzt nicht mehr selbst, was auf eurem Grund und Boden zu passieren hat, denn wir wissen ja besser, was gut für eure Höfe ist, als ihr Bauern selbst! (Abg. Zorba: Das hast du wo gelesen?) – Nichts anderes machen Sie gerade. (Beifall bei der FPÖ.)
Ja was soll denn das? Kommt irgendein Bauer auf die Idee, dass er bei Ihnen in den Büros antanzt und Ihnen vorschreibt, was Sie jetzt auf Ihren Schreibtischen oder zu Hause zu tun haben? – Nein, aber Sie machen nichts anderes, nur umgekehrt. So verrückt ist das, was da gerade passiert. Wissen Sie, warum die Bauern nicht zu Ihnen ins Büro kommen und das machen, was Sie machen? – Weil die Bauern im Vergleich zu Ihnen, die Sie hier herinnen gerade die ganze Bauernschaft verraten, noch Anstand besitzen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)
Wofür werden die Bauern verkauft? – Für nichts, sehr geehrte Damen und Herren (Zwischenruf des Abg. Litschauer), für nichts. Damit Nehammer noch drei Monate lang Kanzler spielen darf und für eine Handvoll Posten, dafür werden die Bauern an die Grünen verkauft, weil man ja deren Zustimmung dazu braucht; Stichwort zum Beispiel: einen Minister in die Nationalbank zu verschieben – in Wahrheit also für nichts! Sie, die ÖVP, verkaufen die österreichische Bauernschaft, weil es Ihnen nur um sich selbst geht und um sonst gar nichts. (Beifall bei der FPÖ.)
Sie zerstören dadurch die Arbeit von Generationen. Sie machen nichts anderes, als dass Sie die Bauern in die Knechtschaft zwingen – das ist der Punkt: in eine Knechtschaft heute im 21. Jahrhundert.
Eines sage ich Ihnen jetzt aus tiefstem Herzen, selbst von einem Bergbauernhof abstammend: Das werden wir Bauern uns von Ihnen nicht gefallen lassen. Ein Bauer bleibt ein Bauer und wird nicht Ihr Knecht sein. Da rücken wir vorher zum Arbeiten aus, zum Ausmisten, und dann verspreche ich Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren: Dann werden wir Sie alle, die Sie jetzt die österreichischen Bauern verraten und verkauft haben, allen voran die Österreichische Volkspartei, auf den Misthaufen der politischen Geschichte befördern. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Voglauer: Na, bitte! – Weitere Zwischenrufe bei den Grünen. – Abg. Matznetter: ... Knechtschaft haben immer die Mitarbeiter der Bauern zu sein und nie ...!)
17.06
Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Ulrike Maria Böker, Sie gelangen zu Wort. Bitte.