12.33
Abgeordneter Christian Ries (FPÖ): Frau Präsident! Frau Bundesministerin! Werte Kollegen im Hohen Haus! Liebe Angehörigen der österreichischen Volksgruppen! Als Burgenländer, der auch in Kärnten familiär verwurzelt ist, habe ich so etwas wie ein natürliches Naheverhältnis zu den Volksgruppen. Ich bin zwar familiär mit den Volksgruppen nicht verbandelt (Abg. Voglauer: Ah, nicht verwandt!), aber ich darf sagen, dass ich viele gute Kollegen und auch viele nette Freunde sowohl unter den Kroaten, den Slowenen als auch unter den Magyaren und sogar den Roma habe. Das ist bei uns im Burgenland so, das ist keine Besonderheit, das ist bei uns gelebte Normalität und das hat bei uns wahrscheinlich auch historisch bedingte Wurzeln.
Ich bin wie gesagt Angehöriger der deutschen Volksgruppe im Burgenland und wir waren über 1 000 Jahre selber als Ungarndeutsche Angehörige einer Minderheit. 1 000 Jahre – das bleibt natürlich irgendwo bei der Mentalität haften. Wir sind ganz einfach so.
Wir sind dorthin gegangen, die Deutschen und die Kroaten, weil wir uns im damaligen Ungarn – historisch – kulturell viel besser entfalten durften als im damaligen Österreich.
Dieses offene Klima hat viele bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht, ich kann hier aufzählen: Franz Liszt, Joseph Haydn, der zwar Niederösterreicher war, aber im Burgenland gewirkt hat, Ignaz Semmelweis und Richard Berczeller. Übrigens: Auch Albrecht Dürer hatte Ungarndeutsche Wurzeln. Und dieses offene Klima kommt heute den Kroaten und Ungarn im Burgenland zugute. Jeder kennt heute die Brüder Resetarits, jeder kennt den Kabarettisten Stipsits, Christian Kolonovits – alles prominente Burgenländer. Und ich kann sagen, dass wir auf unsere Volksgruppen wirklich stolz sind, weil sie unser kulturelles Leben bereichern und es auch keinerlei Rivalität zwischen den Volksgruppen bei uns gibt.
Ich finde es erfreulich, dass es auch in Kärnten so ist. Und da muss man dazusagen, dass die Historie in Kärnten eine etwas andere war. Dort gibt es Belastungen aus der Vergangenheit, aber auch dort ist es nach meinem Gefühl so, dass die Rivalität, die es einmal gab, heute in Kärnten so nicht mehr anzutreffen ist.
Die Förderung der Volksgruppen in monetärer Form, aber auch von der Systematik der Ausschüttung her erhält unsere Zustimmung – sie bekommt unsere Zustimmung, gereicht Österreich zur Ehre und wir sind dabei. – Danke. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
12.35
Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Olga Voglauer, Sie erhalten das Wort. Bitte.